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Panorama: Besuch aus dem Weltall Schlug in Niedersachsen ein Meteorit ein?

Braunschweig - Die Helmpflicht muss wohl noch nicht eingeführt werden. Auch wenn in Braunschweig offenbar ein nicht ungefährlicher Gegenstand vom Himmel gefallen ist: Am Abend des 11.

Braunschweig - Die Helmpflicht muss wohl noch nicht eingeführt werden. Auch wenn in Braunschweig offenbar ein nicht ungefährlicher Gegenstand vom Himmel gefallen ist: Am Abend des 11. Juni soll dort ein Meteorit auf die Erde niedergegangen sein. Das behaupten Zeugen, die sich bei der Technischen Universität gemeldet haben. Über ein Dutzend Anwohner hätten von einem „ziemlich hellen Feuerball“ berichtet, sagt ein Wissenschaftler des Instituts für Geophysik und Extraterrestrische Physik in Braunschweig.

Der Meteorit soll gegen 22 Uhr am Himmel erschienen sein. Da der Himmelskörper trotz des Tageslichts gesehen wurde, vermuten die Wissenschaftler einen ungewöhnlich großen Meteoriten, der nicht in der Atmosphäre verglühte. Experten sind derzeit damit beschäftigt, die Flugbahn zu rekonstruieren, um das mögliche Absturzgebiet einzugrenzen. Dabei hoffen sie auch auf weitere Zeugenaussagen. Danach wollen sie sich auf die Suche nach dem Gesteinsbrocken machen.

Die Kollegen vom benachbarten Institut für Luft- und Raumfahrtsysteme sind kaum überrascht und sprechen von einem natürlichen Phänomen: „Wir leben in unserem Sonnensystem in einer riesigen Staubwolke, da ist es ganz normal, dass regelmäßig auch was auf die Erde niedergeht“, sagt Wissenschaftler Sebastian Stabroth. Dabei handele es sich vor allem um Gesteins- oder Eisbrocken, die die Sonne umkreisten. Aber auch eine Menge Weltraummüll sei dabei. Pro Jahr treten Stabroth zufolge etwa 40 000 Tonnen „Meteoritenmaterial“ in die Erdatmosphäre ein. „Allerdings verglüht das meiste davon in den höheren Schichten und erreicht den Erdboden erst gar nicht.“ Der letzte dicke Brocken ist 2002 in der Nähe des bayerischen Märchenschlosses Neuschwanstein eingeschlagen.

Haiko Prengel[ddp]

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