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Betrug: Arbeitsloser fuhr jahrelang Porsche

In Nordhessen soll ein 53-Jähriger jahrelang Arbeitslosengeld bezogen und gleichzeitig schwarz als Buchhalter bei einer Firma in Frankenberg gearbeitet haben. Jetzt kam ihm der Zoll auf die Schliche.

Frankenberg - Mit seinem steuerfreien Doppeleinkommen finanzierte sich der Mann nach Zollangaben einen aufwändigen Lebensstil: So leistete er sich einen Porsche und ein Motorrad. Außerdem tätigte er Wertpapier- und Optionsgeschäfte.

Den Ermittlern zufolge hat der 53-Jährige insgesamt über 100.000 Euro zu Unrecht von der Bundesagentur für Arbeit bezogen. Das Ausmaß der Steuerhinterziehung wegen der Schwarzarbeit in dem Unternehmen - wo der Mann für die Anmeldung von Beschäftigten verantwortlich war - belaufe sich auf über 61.500 Euro. "Hier handelt es sich nicht mehr um ein Kavaliersdelikt, das ist schwerer Betrug", sagte der Sprecher des zuständigen Hauptzollamtes Gießen, Michael Bender.

Auf die Schliche kamen die Ermittler dem Mann durch einen anonymen Hinweis. Die Staatsanwaltschaft Marburg, Zollbeamte und Steuerfahnder durchsuchten daraufhin die Geschäftsräume des Frankenberger Unternehmens. Zahlreiche Unterlagen wurden beschlagnahmt.

Zehn Jahre Haft drohen

Die Behörden fordern von dem 53-Jährigen jetzt die zu viel gezahlten Leistungen und die vorenthaltenen Steuern zurück. Die Staatsanwaltschaft ließ bereits den Porsche und das Motorrad zwangsversteigern. Den 53-Jährigen erwartet außerdem ein Gerichtsverfahren. Bei einer Verurteilung wegen gewerbsmäßigen Betrugs drohen ihm bis zu zehn Jahre Haft.

Gegen den Arbeitgeber sind Ermittlungen wegen Sozialversicherungsbetrugs eingeleitet worden. Die Behörden schließen nicht aus, dass noch andere Beschäftigte der Firma schwarz arbeiteten und zugleich Gelder von der Arbeitsagentur bezogen. (tso/ddp)

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