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Panorama: Bislang sind bei den Überschwemmungen mehr als 1000 Menschen umgekommen, es wird mit weiteren Taifunen und Überflutungen gerechnet

Asien in Katastrophenstimmung: Immer noch kämpfen die Menschen mit den Folgen der katastrophalen Überschwemmungen, die bislang fast 1 000 Menschenleben gefordert und mehrere Millionen obdachlos gemacht haben. Trotz sinkender Wasserstände vieler Flüsse haben die Behörden in Asien angesichts neuer Unwetter noch keine Entwarnung gegeben.

Asien in Katastrophenstimmung: Immer noch kämpfen die Menschen mit den Folgen der katastrophalen Überschwemmungen, die bislang fast 1 000 Menschenleben gefordert und mehrere Millionen obdachlos gemacht haben. Trotz sinkender Wasserstände vieler Flüsse haben die Behörden in Asien angesichts neuer Unwetter noch keine Entwarnung gegeben. Südkorea, Kambodscha und China rechnen mit weiteren Taifunen und Überflutungen. In Indonesien haben die Behörden nach Hunderten von Bränden auf Sumatra und Borneo am Freitag Gesundheitszentren und Krankenhäuser wegen der zunehmenden Luftverschmutzung in Alarmbereitschaft versetzt. Hoffnung schöpfen dagegen die Menschen auf den Philippinen: Dort gehen die Wassermassen langsam zurück.

Wie die Behörden in Südkorea am Freitag mitteilten, bereitet sich das Land nach dem Durchzug des Taifuns Olga bereits auf den nächsten großen Sturm vor. Das südkoreanische Militär warnte vor hochgespülten Landminen. Auch Kambodscha rechnet mit weiteren Überschwemmungen. In China kamen durch das Hochwasser des Jangtse allein in diesem Sommer 725 Menschen um. In anderen asiatischen Ländern kamen knapp 500 Menschen durch Überschwemmungen und Erdrutsche ums Leben.

Wie der philippinische Zivilschutz mitteilte, erhöhte sich die Zahl der Opfer der Überschwemmungen und Erdrutsche auf mindestens 90. Insgesamt 36 Menschen würden noch vermisst. In der Hauptstadt Manila gingen die Wassermassen am Freitag aber weiter zurück, so dass viele Kinder zum ersten Mal seit vier Tagen wieder zur Schule gehen konnten. Nach Angaben des Roten Kreuzes mussten wegen der stärksten Regenfälle seit 25 Jahren mehr als 680 000 Menschen ihre Wohnungen räumen. Die Schäden, von denen vor allem die Landwirtschaft betroffen ist, wurden auf umgerechnet 18,7 Millionen Mark geschätzt.

Nordkorea ist besonders stark von den Unwettern betroffen: Das Land litt zugleich unter Hochwasser und dem Taifun Olga. Bis Freitag wurden 42 Todesopfer gefunden, 39 000 Menschen wurden obdachlos. 94 Menschen wurden durch die Fluten und durch Erdrutsche verletzt. 581 Häuser seien total zerstört worden. Der Leiter der IFRC-Delegation, Robert Goodwyn, befürchtete nachhaltige Auswirkungen für die Reis-Ernte des seit fünf Jahren unter einer Hungersnot leidenden Landes. Noch sei das Ausmaß der Schäden aber unklar.

In Südkorea wurden mindestens 43 Menschen getötet und 25 000 Menschen obdachlos. Das südkoreanische Militär warnte am Freitag vor hochgespülten Landminen. Vier seien bereits aufgetaucht. In der entmilitarisierten Zone zwischen Nord- und Südkorea, die besonders von dem Unwetter betroffen ist, liegen schätzungsweise eine Millionen Landminen.

In Kambodscha wurden Tausende obdachlos. Bis zu acht Kinder starben in den Wassermassen. In Indien kamen seit dem Beginn der Überschwemmungen im vergangenen Monat in drei Bundesstaaten mehr als 300 Menschen um.

In Indonesien leiden immer mehr Menschen unter den Folgen der Brände auf Sumatra und Borneo. Gesundheitszentren und Krankenhäuser in der Provinz Riau sind in Alarmbereitschaft. Hintergrund ist die zunehmende Luftverschmutzung durch die Waldbrände. In den vergangenen Tagen waren stark gesundheitsschädliche Werte erreicht worden. "Der Smog wird von Tag zu Tag dichter", sagte ein Sprecher in der Provinzhauptstadt Pekanbaru. Dort, aber auch in Kalimantan auf Borneo, trugen die Menschen zum Schutz vor dem Brandsmog Atemmasken. In den kommenden Tagen sollen möglicherweise Kindergärten geschlossen werden.

Die Behörden in Riau forderten bei der Regierung in Jakarta zusätzliche Atemmasken an. Die Küstenwache in Malaysia hat ihre Patrouillen verstärkt, um den Zustrom illegaler indonesischer Einwanderer im Schutz des dichten Smogs einzudämmen.

Umweltschützer befürchten eine Wiederholung der Brandkatastrophe vom Herbst 1997, als dicker Rauch über Monate weite Teile Südostasiens einnebelte. Die Regierung in Kuala Lumpur gab indes bekannt, sie wolle genaue Daten über die Luftverschmutzung nicht veröffentlichen, um den Tourismus nicht zu beeinträchtigen. Die Smogbelastung stelle keine Gefahr für die Gesundheit dar.

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