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Panorama: Blauer Dunst über Yellowstone

Der Schnee schmilzt im Yellowstone National Park. Doch die Frühlingssonne kann die Schrecken des vergangenen Winters nicht vertreiben.

Der Schnee schmilzt im Yellowstone National Park. Doch die Frühlingssonne kann die Schrecken des vergangenen Winters nicht vertreiben. Eine Invasion von geländegängigen Motorschlitten hat das geologische Wunderland im waldreichen Nordwesten des US-Bundesstaates Wyoming, an der Grenze zu Idaho und Montana, verpestet.

Besonders an langen Wochenenden stauten sich Dutzende Ausflügler vor den Eingängen in das Naturschutzgebiet, um mit Snowmobilen über die verschneiten Parkwege zu fahren. Die in der Warteschlange laufenden Motoren pusteten giftige Auspuffgase in die klare Luft. Bei Windstille waberten die stinkenden Abgase als blaue Dunstwolke über den Schlagbaum voran und bis ins Pförtnerhäuschen. Angestellte klagten über Schwindel, Kopfschmerzen und brennende Augen. Zum üblichen Strohhut, grünen Hemd und Khaki-Hosen bekamen Yellowstones Park Ranger darum ein makaberes Stück neue Dienstkleidung ausgehändigt: eine Atemschutzmaske.

Das Problem der Umweltbelastung durch Snowmobile ist nicht neu in Amerikas bekanntestem National Park. Seitdem die ersten motorisierten Kufenfahrzeuge 1964 für eine Schlittenpartie zu den 10 000 Geysiren und Schwefelquellen eingelassen wurde, ist die Zahl rasant gestiegen. Im Winter 2000/2001 knatterten nach Angaben der Parkverwaltung in Mammoth Hot Springs 67 000 private Motorschlitten durch Yellowstone.

Illegale Besucher sind nicht eingerechnet. Park Ranger entdeckten auf ihren Patrouillen durch das 8800 Quadratkilometer große Naturschutzgebiet hunderte von Snowmobilspuren auf Routen abseits der offiziellen Pisten.

Aus ernster Sorge um Luftqualität, Lärmbelastung und die vielfältige Tierwelt hatte der National Park Service nach einer Umweltstudie schon im November 2000 beschlossen, private Snowmobile in Yellowstone ab dem kommenden Winter zu reduzieren und dann ganz zu verbieten. Gegen das geplante Verbot reichten der Staat Wyoming und der Herstellerverband der Snowmobiles (ISMA) im Dezember 2000 Klage ein. Im kommenden November soll nun entschieden werden, ob die Snowmobile wie geplant zunächst beschränkt und dann verboten werden sollen, oder lediglich strenge Auflagen für die Motoren gemacht werden sollen.

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