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Ein Wall aus Containern sicherten die Fundstelle der Weltkriegsbombe in Hannover.

© dpa/Peter Steffen

Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg: 250-Kilo-Bombe in Hannover entschärft

31.000 Menschen mussten ihr Zuhause in Hannovers Südstadt verlassen, dann kam am frühen Mittwochmorgen Entwarnung. Fachleute hatten einen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg unschädlich gemacht. Die Bombe war bei Abrissarbeiten entdeckt worden.

In Hannover ist die Entschärfung eines 250 Kilo schweren Bomben-Blindgängers aus dem Zweiten Weltkrieg geglückt. Nach rund einer Stunde Arbeit gab der Kampfmittelräumdienst am frühen Mittwochmorgen Entwarnung. „Wir sind alle erleichtert. Es ist gut über die Bühne gegangen“, sagte Feuerwehrsprecher Martin Trang.

31.000 Menschen konnten noch in der Nacht in ihre Wohnungen zurückkehren - es war eine der größten Evakuierungsaktionen wegen einer Bombe nach dem Zweiten Weltkrieg. Rund vier Stunden waren die 850 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Hilfsorganisationen allein mit der Räumung der umliegenden Wohngebäude beschäftigt gewesen.

Bombe in dichtbesiedelter Südstadt

Auch ein Altenheim musste evakuiert werden. Die Menschen wurden in einer großen Mehrzweckhalle, Hotels oder einer Sporthalle untergebracht. Sie wurden vom Roten Kreuz mit Kaffee, Kaltgetränken und kleinen Snacks versorgt.

„Die Evakuierung verlief äußerst positiv. Die Menschen waren sehr kooperativ“, sagte Trang. Um ganz sicher zu gehen, suchte ein Polizeihubschrauber das Gebiet anschließend noch mit einer Wärmebildkamera nach verbliebenen Bewohnern ab.

Die Bombe war am Vormittag bei Abrissarbeiten auf einem ehemaligen Schulgelände entdeckt worden. Mehr als 70 Jahre lang hatte sie unentdeckt unter dem zuletzt von Gymnasiasten und der Volkshochschule genutzten Gelände in der dicht besiedelten Südstadt gelegen. Wegen des Zustands des Blindgängers hatte der Kampfmittelräumdienst eine zügige Entschärfung empfohlen. Zum Schutz hatten die Einsatzkräfte um den Fundort einen Wall aus Schifffahrtscontainern aufgebaut.

Zahlreiche Bombenangriffe auf Hannover

Hannover war im Zweiten Weltkrieg vielfach Ziel alliierter Bomber. Allein bei dem schwersten Bombenangriff auf die niedersächsische Landeshauptstadt in der Nacht zum 9. Oktober 1943 wurden 261.000 Bomben über Hannover abgeworfen, darunter 3.000 Sprengbomben. 1.245 starben, 250.000 wurden obdachlos. Das Stadtzentrum und die dicht besiedelte Südstadt wurden größtenteils zerstört.

Von der bislang größten Evakuierungsaktion in Deutschland seit Kriegsende waren 2011 in Koblenz rund 45.000 Menschen betroffen. In Hannover hatten zuletzt im Januar 2013 in den Stadtteilen Vahrenheide und Sahlkamp 25.000 Menschen ihre Häuser verlassen müssen. (dpa)

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