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Update

Brand einer Lagerhalle: Entwarnung nach Großfeuer in Krefeld

Nach dem Brand einer Lagerhalle in Krefeld zieht eine große Schadstoffwolke über die Stadt. Die Menschen sind beunruhigt. Nach ersten Messungen wurden die vorsorglichen Warnungen aufgehoben.

Nach einem Großbrand in einer Düngemittelfabrik in Krefeld ist eine riesige Rauchwolke stundenlang über Teile von Nordrhein-Westfalen gezogen. Die kilometerweit sichtbare Wolke wurde am Dienstag vom Wind in Richtung Ruhrgebiet getrieben. In mehreren Städten wurden die Menschen aufgerufen, Fenster und Türen zu schließen. Kindergärten und Schulen sollten Kinder nicht ins Freie lassen. Nach ersten Messungen des das Landesumweltamts (Lanuv) bestand keine Gesundheitsgefahr. Die Stickoxid-Werte hätten am Dienstag unter der Nachweisgrenze gelegen, sagte ein Lanuv-Sprecher. Auch die gemessene Ammoniak-Konzentration sei ungefährlich für Menschen. Die Städte Duisburg, Essen und Mülheim hoben darauf ihre vorsorglichen Warnungen auf.

In der Fabrik war nach Angaben der Feuerwehr um 7.10 Uhr ein Lager mit insgesamt 33 000 Tonnen Rohstoffen und Fertigprodukten in Brand geraten. Die etwa 50 mal 120 Meter große Halle wurde komplett zerstört. Verletzt wurde in der Fabrik niemand.

Video: Großbrand in Düngemittelfabrik

Der Großbrand behinderte zwischenzeitlich auch den Schiffsverkehr. Zwischen Düsseldorf-Wittlaer und Rheinberg-Orsoy sei der Rhein auf einer Länge von knapp 40 Kilometern gesperrt, teilte das Wasser- und Schifffahrtsamt Duisburg-Rhein am Dienstag mit. Wann die Sperrung wieder aufgehoben werde, sei noch unklar. Auch eine Brücke wurde gesperrt. Am Düsseldorfer Flughafen mussten startende Jets auf eine Ausweichroute umgeleitet werden.

Der Wind hatte die Rauchwolke nach Norden in Richtung Duisburg getrieben. Der Stadtteil Mündelheim war zeitweise von beißendem Rauch eingehüllt. „Man kann kaum atmen, es stinkt nach Rauch, die Sicht ist schlecht. Die Häuser versinken in einer blauen Rauchwolke“, berichtete eine Augenzeugin. Sirenen warnten vor möglichen Gefahren durch die Rauchgase. Aufgeschreckt durch die kilometerweit sichtbare Wolke trugen japanische Schüler im Düsseldorfer Norden auf dem Weg zur Schule bereits weiße Atemschutzmasken.

Bei den in der ausgebrannten Halle gelagerten Stoffen komme es bei Hitzeeinfluss zu einer sogenannten Schmelzersetzung der Dünger, bei der Nitrose-Gase freigesetzt werden, teilte der Betreiber des Krefelder Werks, die Firma Compo, mit. Bei hoher Konzentration seien diese Gase giftig. Ein Firmensprecher verwies auf die Messergebnisse der Feuerwehren in Duisburg und Krefeld: „Die zulässigen Grenzwerte wurden nicht überschritten.“ Knapp drei Stunden nach Ausbruch des Brandes seien die Flammen unter Kontrolle gewesen. Rund 300 Feuerwehrleute aus der gesamten Region waren im Einsatz. Fabriken und Produktionsstätten in der Nähe der brennenden Lagerhalle wurden vorsorglich evakuiert. Die Brandursache war am Morgen zunächst unklar. Eine städtische Info-Hotline ist über die Telefonnummer 0 21 51 / 19 700 zu erreichen. Dort werden aktuelle Informationen und Verhaltenshinweise für die Bevölkerung gegeben. (dpa/dapd)

Die Bilder des Großbrands:

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