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Gay_Pride

© AFP

Brasilien: 800.000 feiern an der Copacabana für Homorechte

In Rio de Janeiro taumeln sie von einer Feier in die nächste. Am Wochenende bekamen die Schwulen und Lesben ihr Recht auf Party. Bei der Parade in der brasilianischen Metropole wurden aber auch nachdenkliche Töne angeschlagen.

Rund 800.000 Menschen haben am Sonntag bis spät in die Nacht an einem Schwulen- und Lesbenfest in Rio de Janeiro teilgenommen. Bei der zwölften "Gay-Pride-Parade" am Strand von Copacabana, der weltberühmten "Princesinha do Mar“ (Kleine Meerprinzessin) waren laut Medien auch wichtige brasilianische Persönlichkeiten aus Politik, Sport und Unterhaltung zu sehen. Mit Sergio Cabral nahm auch erstmals ein Gouverneur des Bundesstaates Rio teil. Es hätten außerdem Zehntausende Touristen aus dem In- und Ausland teilgenommen, hieß es.

Das Fest wurde mit finanzieller Hilfe des Gesundheitsministeriums und der Stadt Rio organisiert. Die Menschen feierten nicht nur ausgelassen, sondern forderten vom Kongress die "sofortige Erarbeitung" eines Gesetzentwurfs gegen Homophobie. Nach Angaben von Menschenrechtsgruppen wurden in Brasilien in den vergangenen zehn Jahren mindestens 2582 Homosexuelle ermordet. "Wenn wir in dieser Sache nicht Fortschritte machen, wird unsere Demokratie sich nie konsolidieren", meinte Gouverneur Cabral.

Außerdem müsse das Parlament endlich den Gesetzentwurf für die Anerkennung der Zivilehe gleichgeschlechtlicher Paare billigen, forderten die Paradeteilnehmer. Der Entwurf wird im Parlament in Brasilia seit mehr als elf Jahren diskutiert. Protestiert wurde auch gegen Hunger, soziale Ungleichheiten und gegen Diskriminierungen jeder Art.

Ungeachtet der relativ kühlen Temperaturen tanzten viele Besucher ausgelassen bei Technomusik und Samba in knappen Badeanzügen. Viele hatten sich für die Parade verkleidet. Trotz der großen Teilnehmerzahl habe es keine nennenswerten Zwischenfälle gegeben, sagte ein Polizeisprecher. (mit AFP)

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