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Bremen: Kinderleiche im Kühlschrank

In Bremen wollte das Jugendamt einen knapp zweijährigen Jungen aus der Wohnung seines drogensüchtigen Vaters holen. Doch das Einschreiten kam zu spät. Die Polizei fand nur noch die Leiche des Kindes.

Bremen - Wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten, sollte das Kind am Dienstagmorgen aus der Familie genommen werden. Zu diesem Zweck waren Polizei und Vertreter des Jugendamtes in die Wohnung des Vaters gekommen. Im Kühlschrank stießen sie dann auf die Leiche des ein Jahr und zehn Monate alten Jungen. Der drogenabhängige Vater erhielt nach Angaben der Bremer Sozialbehörde eine Methadon-Therapie. Gegen ihn wird nach Polizeiangaben ermittelt.

Die Leiche des Kindes wurde noch am Dienstagnachmittag obduziert, um die Todesursache festzustellen. Unklar blieb zunächst, wann genau der Junge starb. Es sei nicht auszuschließen, dass die Leiche schon länger im Kühlschrank gelegen habe, sagte ein Polizeisprecher.

Wie eine Sprecherin der Bremer Sozialbehörde mitteilte, befand sich das Kind bereits seit dem Tod der Mutter 2005 unter Amtsvormundschaft. Es habe aber bei seinem Vater gelebt, der jedoch bestimmte Auflagen erfüllen musste. So musste er das Kind zu einer Tagesmutter und zur Frühförderung bringen. In letzter Zeit schien es aber so, als ob der Vater sich seinen Verpflichtungen zunehmend entzöge, wie die Sprecherin sagte. Daher sollte das Kind aus der Wohnung geholt werden. (tso/AFP)

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