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Videoüberwachung

© dpa

Nach Milliardeninvestition: Britische Videoüberwachung nutzlos

Mehr als vier Millionen Kameras sollten in ganz Groß Britannien für Sicherheit sorgen. Jetzt zieht Scotland Yard Bilanz: Die Investition wurde zum "völligen Fiasko".

Milliardenschwere Investitionen in ein landesweites System von Überwachungskameras haben in Großbritannien die Kriminalität kaum eingedämmt. Das Netz mit mehr als vier Millionen Videokameras sei ein "völliges Fiasko", erklärte jetzt der Chef Scotland Yard-Abteilung für Video-Überwachung, Mike Neville. Kriminelle würden die Kameras längst nicht mehr fürchten, sagte der Chefinspektor nach Angaben des Senders BBC vom Dienstag bei einer Sicherheitskonferenz in London.

Der Hauptgrund ist nach Darstellung von Neville, dass viel zu wenige qualifizierte Polizisten für die Auswertung der Flut von Videodaten zur Verfügung stehen, die von den Kameras rund um die Uhr erfasst werden. So seien lediglich drei Prozent der in der Millionenstadt London verübten Raubüberfälle mit Hilfe von Überwachungsvideos aufgeklärt worden.

Kriminelle würden angesichts dessen davon ausgehen, dass die Kameras in der Praxis gar nicht funktionieren, klagt der Chef-Überwacher. Der Abschreckungseffekt der Big-Brother-Kameras sei quasi verpufft. "Milliarden von Pfund wurden für die technischen Ausrüstungen ausgegeben", sagte Neville, "doch es wurde kaum ein Gedanke darauf verwendet, wie die Polizei die Aufnahmen auswerten muss und wie sie vor Gericht verwendet werden können." (mpr/dpa)

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