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Panorama: Bruchlandung auf Phuket

Ein Billigflieger mit Urlaubern an Bord ist in Thailand verunglückt – über 80 Tote und 42 Überlebende

Auf der thailändischen Urlaubsinsel Phuket sind bei der Bruchlandung eines Flugzeuges mit 123 Passagieren und fünf Besatzungsmitgliedern an Bord über 80 Menschen gestorben. 42 Personen sollen das Unglück überlebt haben. Nach Angaben der thailändischen Zeitung „The Nation“ wurden 66 Leichen geborgen. Die Zeitung berichtet, dass 81 Ausländer und 74 Thailänder an Bord gewesen seien. Viele Überlebende sind schwer verletzt, mehrere Menschen wurden am Sonntagabend noch vermisst.

Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes erklärte in Berlin, ein Mitarbeiter der deutschen Botschaft befinde sich auf dem Flughafen. Die Botschaft bemühe sich um Informationen über mögliche deutsche Opfer, um ihnen zu helfen.

Die vorliegenden Angaben über mögliche deutsche Opfer sind sehr ungenau und widersprüchlich. Nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP wurden in einem der größten Krankenhäuser in Phuket 29 Verletzte aus Australien, Österreich, Großbritannien, dem Iran, Irland, Italien und den Niederlanden behandelt. Fünf von ihnen seien schwer verletzt, berichtete die Agentur unter Berufung auf Ärzte. Andere Krankenhäuser hätten angegeben, sie kümmerten sich um Verletzte aus den Niederlanden, Schweden und Thailand. Von Deutschen war nicht die Rede. Die Nachrichtenagentur Reuters hat dagegen von Deutschen in Krankenhäusern gehört, genaue Angaben gibt es aber nicht. Auch die Zeitung „The Nation“ schreibt von einem Deutschen in einer Klinik.

Phuket ist eine der beliebtesten Urlauberinseln Thailands.

Flug OG 269 der Inlandsfluggesellschaft „One-Two-Go Airlines“ war am Sonntag um 14 Uhr 30 in Thailands Hauptstadt Bangkok gestartet und erreichte eine gute Stunde später die südlich gelegene Insel Phuket. Dort herrschte schon seit Tagen schwerer Regen und gelegentlich starker Wind. „Als der Pilot versuchte zu landen, war die Sicht schlecht. Vielleicht hat er die Landebahn nicht deutlich gesehen. Er wollte durchstarten, aber sein Flugzeug verlor die Balance und stürzte ab“, sagte Chaisak Angsuwan, der Generaldirektor von Thailands Flugtransportbehörde. „Die Maschine fiel auf die Landebahn und brach entzwei.“ Das zerbrochene Flugzeug rutschte seitlich von der Landebahn, krachte in einen Wall und fing Feuer. Augenzeugen berichten von Explosionen. „Wir saßen in der 18. Reihe. Das Wetter war schlimm. Beim Landeanflug stimmte offensichtlich etwas nicht, wir hörten komische Geräusche“, erzählte ein Tourist aus Irland, der sich mit Prellungen durch einen Notausgang der Maschine retten konnte. Das Flugzeug war eine McDonnell-Douglas DC9, Typ MD-82. „One-Two-Go Airlines“ ist eine Tochtergesellschaft der „Orient Thai Airways“. Die Fluglinie wurde Ende 2003 als erste Billigflug-Airline Thailands gegründet und fliegt heute von Bangkok zu sieben Inlandszielen, darunter täglich sechs Mal nach Phuket. „One-Two-Go“ bietet preiswerte Tickets an. Ein Flug von Bangkok nach Phuket kostet, je nach Wochentag, zwischen 900 und 1800 Baht, also zwischen 20 und 40 Euro.

Wer Angehörige oder Freunde in der Maschine vermutet, kann die Hotline der Deutschen Botschaft in Bangkok anrufen: 00 66 22 87 90 00

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