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Bruchlandung im Meer.

© dpa

Update

Bruchlandung vor Bali: Flugzeug mit über 100 Passagieren stürzt ins Meer - alle überleben

Vor der Ferieninsel Bali ist ein Flugzeug mit 100 Passagieren über die Landebahn hinausgeschossen und ins Meer gestürzt. Das Unglück ging glimpflich aus - alle Menschen an Bord überlebten.

Bei einem Flugzeugabsturz vor der indonesischen Insel Bali sind mehr als hundert Passagiere mit dem Schrecken davon gekommen. Alle Passagiere und die Besatzung überlebten, als die Maschine am Samstag vor der beliebten Touristeninsel ins Meer stürzte, wie der Luftverkehrsdirektor im indonesischen Verkehrsministerium, Herry Bhakti, sagte. Die Maschine der Billiglinie Lion Air brach bei dem Unglück auseinander.

Ob es Verletzte gab, konnte der Beamte zunächst nicht sagen. Ein AFP-Reporter berichtete von sieben Passagieren offenbar indonesischer Herkunft, die ins Krankenhaus von Denpasar eingeliefert wurden. Sie schienen lediglich leichtere Verletzungen erlitten zu haben. Die Nationalitäten der Passagiere an Bord waren zunächst unklar.

Bhakti hatte zunächst erklärt, das Flugzeug sei über die Landebahn des Flughafens von Denpasar hinausgeschossen und dann ins Meer gestürzt. Später korrigierte er seine Angaben und erklärte, die Maschine habe die Landebahn komplett verfehlt und sei direkt ins Wasser gestürzt. Auf Bildern von der Unglücksstelle war das Flugzeug halb ins Wasser getaucht zu sehen, von den Vorderausgängen wurden aufblasbare Rutschen ausgelassen. Im Wasser waren Passagiere mit Rettungswesten zu sehen.

Anwohner blicken bestürzt hinaus aufs Meer.
Anwohner blicken bestürzt hinaus aufs Meer.

© AFP

"Das Flugzeug wollte gerade landen, als es plötzlich ins Meer stürzte“, sagte eine Passagierin namens Dewi der Nachrichtenagentur AFP. Sie erlitt leichte Kopfverletzungen und wurde ins Krankenhaus gebracht. Ein Sprecher der Fluggesellschaft erklärte, an Bord hätten sich 101 Passagiere sowie sieben Crewmitglieder befunden. Bhakti hatte zunächst von mehr als 130 Passagieren gesprochen. Der Lion-Air-Sprecher konnte nicht sagen, wo das Flugzeug gestartet war, örtlichen Medienberichten zufolge kam die Maschine jedoch aus Bandung auf der indonesischen Insel Java. Die Unglückursache war zunächst unklar. Die Wetterbedingungen waren zum Zeitpunkt des Unfalls gut, das Flugzeug wurde erst 2012 in Betrieb genommen. Die indonesische Verkehrsaufsichtskommission erklärte, es sei eine Untersuchung eingeleitet worden.

Bali ist ein beliebtes Touristenziel - jährlich reisen Millionen ausländische Besucher auf die Insel. Angesichts eines derzeitigen Luftverkehrsbooms in Indonesien ist Lion Air derzeit auf schnellem Wachstumskurs. Bekannt wurde die Gesellschaft durch den größten Vertrag der zivilen Luftfahrt mit dem Flugzeughersteller Airbus: Im vergangenen Monat teilte der Flugzeugbauer mit, Lion Air habe den Kauf von 234 Mittelstrecken-Fliegern aus der A320-Familie im Gesamtwert von 18,4 Milliarden Euro zugesagt.

Experten befürchteten bereits, dass das schnelle Wachstum bei Lion Air möglicherweise zu Lasten der Sicherheit gehen könnte. Flüge der Gesellschaft in die EU und die USA sind verboten. Dort wird die Fluglinie als „riskant“ eingestuft. Auch in Indonesien selbst hat die Airline einen schlechten Ruf.

Zwischen 2004 und 2006 gab es sechs Unfälle mit Lion-Air-Maschinen, bei keinem gab es jedoch Todesopfer. Bei allen Unfällen handelte es sich indes um Zwischenfälle bei der Landung. Im Januar vergangenen Jahres wurden Strafmaßnahmen gegen die Fluglinie verhängt, nachdem mehrere Piloten wegen Drogenbesitzes festgenommen wurden. (AFP)

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