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U-Bahn-Schläger

© dpa

Brutaler Angriff auf Rentner: Anklage gegen Münchener U-Bahn-Schläger

Vier Monate nach dem brutalen Überfall auf einen Rentner hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen versuchten Mordes gegen die beiden mutmaßlichen jungen Täter erhoben. Dem jüngeren der beiden droht eine Höchststrafe von zehn Jahren.

Die Staatsanwaltschaft habe den 20 Jahre alten Türken und den 18 Jahre alten Griechen wegen versuchten Mordes angeklagt, bestätigte die Behörde einen Bericht der "Bild"-Zeitung. Demnach sieht die Anklagebehörde bei beiden Heimtücke und niedere Beweggründe, die den Mordvorwurf rechtfertigen. Der Prozess soll in rund acht Wochen beginnen. "Der Juni ist anvisiert", zitiert die Zeitung Oberstaatsanwalt Anton Winkler. Die beiden Männer hatten am 20. Dezember vergangenen Jahres einen Rentner in einem Münchner U- Bahnhof mit Schlägen und Tritten schwer verletzt. Der Mann hatte sie zuvor in der U-Bahn aufgefordert, das Rauchen zu unterlassen.

Zwei Merkmale der Tat sprechen laut Winkler für die Anklage wegen versuchten Mordes: Da der Angriff von hinten erfolgte, sei das Merkmal der Heimtücke gegeben. Zudem hätten niedere Beweggründe die Täter getrieben. Sie verprügelten den Rentner auf brutale Weise, weil er sie gebeten hatte, in der U-Bahn die Zigarette auszumachen.

Täter bestreiten Mordabsicht

Die beiden Täter sitzen derzeit in Untersuchungshaft. Sie haben Winkler zufolge die Tat zwar eingeräumt, bestreiten jedoch eine Mordabsicht. Der 18-Jährige soll nach Jugendstrafrecht behandelt werden. Ihm droht damit eine Höchststrafe von zehn Jahren. Bei dem 20-Jährigen müsse das Gericht erst prüfen, ob er nach Erwachsenenstrafrecht behandelt werde. In diesem Fall drohe ihm lebenslange Haft, sagte Winkler.

Vier Tage vor Weihnachten 2007 hatten die Männer den 76-Jährigen in einem Münchner U-Bahnhof mit Schlägen und Tritten angegriffen. Das Opfer, ein pensionierter Schulrektor, erlitt dabei mehrere Schädelbrüche. Eine Überwachungskamera hatte die Tat aufgezeichnet. Der Fall hatte eine bundesweite Debatte über den Umgang mit jugendlichen Straftätern ausgelöst. (küs/dpa/ddp)

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