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Panorama: BUND zieht umstrittenes Video zurück Naturschutzorganisation bedauert ihr Vorgehen

Berlin - Der BUND zieht sein Kampagnenvideo gegen Pestizide zurück. „Das war ein Fehler in der Öffentlichkeitsarbeit“, sagte Norbert Franck, Sprecher der Naturschutzorganisation.

Berlin - Der BUND zieht sein Kampagnenvideo gegen Pestizide zurück. „Das war ein Fehler in der Öffentlichkeitsarbeit“, sagte Norbert Franck, Sprecher der Naturschutzorganisation. Der Clip zeigt Babys auf einem Acker, die vom Flugzeug aus mit Pflanzenschutzmittel besprüht werden. Dann erscheint das Motto der Kampagne: „Pestizide. Hergestellt, um zu töten.“ Der Bauernverband hatte das Video scharf kritisiert. Der BUND unterstelle Bauern, dass sie die Tötung von Kleinkindern zumindest billigend in Kauf nähmen.

„Wir mussten feststellen, dass auch viele Menschen, die unser Anliegen in der Sache teilen, das gewählte Darstellungsmittel unangemessen finden“, heißt es in der Pressemitteiung des BUND. Das Video wurde noch am Freitag vom Netz genommen. Die Diskussion um den Clip habe es erschwert, mit dem eigentlichen Anliegen durchzudringen, nämlich den Einsatz des Pflanzenschutzmittels Glyphosat zurückzudrängen. Die Geschichte hat ein juristisches Nachspiel. Der Deutsche Bauernverband hat gegen Franck Anzeige erstattet wegen Volksverhetzung und Beleidigung. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Berlin dem Tagesspiegel. Der Bauernverband hat nach Meinung von Juristen geringe Aussicht auf Erfolg. Glyphosat ist das weltweit am meisten eingesetzte Pflanzenschutzmittel. Der BUND behauptet, die Chemikalie sei Ursache für Missbildungen, Fehlgeburten und Tumore. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat hunderte Studien ausgewertet und kommt zu einem anderen Schluss. Demnach würden die Studienergebnisse es sogar erlauben, die geltenden Grenzwerte für Glyphosat zu erhöhen. Kai Kupferschmidt

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