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Der Sonderbeauftragte der Bundesregierung für den Kampf gegen die Ebola-Epidemie, Walter Lindner, 2014 im Auswärtigen Amt in Berlin.

© dpa

Bundesregierung warnt: Im Kampf gegen Ebola nicht nachlassen

Die Ebola-Epidemie wird weiter zurückgedrängt. Doch die Menschen könnten nachlässig werden - und die Krankheit erneut voll ausbrechen.

Trotz erster Erfolge hat die Bundesregierung davor gewarnt, im Kampf gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika nachzulassen. „Wir sehen Licht am Ende des Tunnels“, sagte der Beauftragte der Bundesregierung, Walter Lindner, am Freitag in Berlin. Aber Guinea, Liberia und Sierra Leone müssten völlig Ebola-frei gemacht werden. Noch gebe es Infektionsherde über die Länder verstreut. Es bestehe aber die Hoffnung, die Epidemie in einem halben Jahr in den Griff zu bekommen. Lindner, der gerade von einer Reise aus Westafrika zurückkam, berichtete, dass die Neuinfektionen dort pro Woche unter 100 lägen.

Vor Weihnachten seien es noch etwa 300 gewesen. Im Kampf gegen die Krankheit dürfe jetzt nicht nachgelassen werden, damit sie nicht wieder voll ausbreche. Ließe die Aufmerksamkeit für das Krisengebiet nach, bestünde die Gefahr, dass die Forschungen an einem Impfstoff zurückgefahren würden.

Unbekannte Größen. In Guinea hatte nur ein Drittel der Neuerkrankten Kontakt zu bekannten Ebola-Opfern. Einzelne Dörfer sperren sich weiter gegen die Seuchenbekämpfer.
Unbekannte Größen. In Guinea hatte nur ein Drittel der Neuerkrankten Kontakt zu bekannten Ebola-Opfern. Einzelne Dörfer sperren sich weiter gegen die Seuchenbekämpfer.

© dpa

Am Vortag wurde bekannt, dass ein weiterer Ebola-Impfstoff (ChAd3) gut verträglich sei und das Immunsystem aktiviere. Ob es allerdings für eine erfolgreiche Abwehrreaktion des Körpers ausreiche, müssten weitere Tests in Afrika zeigen. Bereits im November hatten US-Forscher einen sehr ähnlichen Impfstoff vorgestellt.

Die Weltgesundheitsorganisation registrierte in Guinea, Liberia und Sierra Leone bislang über 22 100 Erkrankungen, mehr als 8800 Menschen starben an Ebola. Schon jetzt sollten die Lehren aus der Katastrophe und dem internationalen Einsatz gezogen werden, sagte Lindner. „Ebola hat uns alle überrascht, auch die EU.“ Unter anderem werde für künftige Krisen über einen Pool nachgedacht. So sei auch die Idee von „Weißhelmen“ von Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) gut aufgenommen worden. (dpa)

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