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Zugunglück in Nordindien: Viele Waggons sprangen aus den Schienen.

© dpa/EPA/Str

Update

Bundesstaat Uttar Pradesh: Mehr als 100 Tote bei Zugunglück in Indien

Am frühen Sonntagmorgen entgleist im Norden Indiens ein Zug mit mehr als 20 Waggons. Dutzende Menschen sterben, mindestens 200 sind verletzt.

Bei einem schweren Zugunglück in Indien sind am frühen Sonntagmorgen mehr als 100 Menschen gestorben. Mehr als 200 Passagiere wurden verletzt, 75 von ihnen schwer. Das bestätigte die Polizei des betroffenen Bundesstaats Uttar Pradesh.

Kurz nach 3 Uhr Ortszeit entgleiste ein Fernzug in Uttar Pradesh in der Nähe der Ortschaft Pukhrayan. Mindestens 14 Waggons sprangen von den Schienen. „Zwei der Waggons sind völlig zerstört“, sagte Daljeet Singh Choudhury von der lokalen Polizei.

Fernsehbilder zeigten entgleiste und teilweise völlig zerstörte Waggons. Dutzende Menschen trugen ihr Gepäck zu Fuß über leer stehende Felder, um die zum Abtransport bereitgestellten Busse zu erreichen. „Wir wachten plötzlich auf, als der Zug mit einem heftigen Ruck und lautem Quietschen zum stehen kam“, sagte ein Augenzeuge dem Fernsehsender NTDT. „Wir schafften es, auszusteigen, und sahen überall auf den Gleisen Teile der Achsen und Räder verteilt.“

Der Patna-Indore-Express verunglückte etwa auf der Hälfte seiner mehr als 1400 Kilometer langen Strecke durch Nordindien, für die er laut Fahrplan 27 Stunden Reisezeit braucht. Regulär hat der Zug 21 Waggons und fasst deutlich mehr als 1000 Passagiere.

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Die Unfallursache war bis zum Sonntagmorgen laut Bahnsprecher Vijay Kumar noch unbekannt. Mehr als 20 Krankenwagen würden die Verletzten in die nächstgelegene Stadt Kanpur transportieren, sagte er. Bahnminister Suresh Prabhu kündete eine umfassende Untersuchung des Unfalls an. „Wir werden so hart wie möglich gegen diejenigen vorgehen, die für den Unfall verantwortlich sein könnten“, schrieb er auf Twitter. „Alle mögliche Hilfe wurde mobilisiert.“

„Unbeschreiblicher Schmerz wegen des entgleisten Patna-Indore- Express“, schrieb der indische Premierminister Narendra Modi auf Twitter. „Meine Gedanken sind bei den Familien, die so schwere Verluste erlitten haben.“

Indiens Züge transportieren jeden Tag rund 23 Millionen Menschen in etwa 12.000 Zügen. Das gigantische Schienennetz wird oft als „Lebensader der Nation“ bezeichnet, da Inder aller Kasten und Klassen es benutzen. Das Netz wurde von den britischen Kolonialherren gebaut, um Handelsgüter wie Baumwolle zu den Häfen zu schaffen.

Seit der Unabhängigkeit Indiens im Jahr 1947 wurden kaum neue Gleise verlegt, da die Bahn damit beschäftigt ist, das vorhandene Netz zu erhalten. Jedes Jahr kommt es bei der indischen Bahn zu zahlreichen Unfällen mit vielen Toten. (dpa)

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