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Bundeswehr: Trauerfeier für getötete Soldaten

Bei einer Trauerfeier auf dem Kölner Flughafen haben Angehörige, Politiker und Kameraden der beiden in Afghanistan getöteten Bundeswehrsoldaten gedacht. Die Leichen der beiden 26 und 37 Jahre alten Männer waren am Abend an Bord eines Luftwaffen-Airbus nach Deutschland heimgekehrt.

Köln (29.06.2005, 22:05 Uhr) - «Sie wollten helfen, dass in Afghanistan der Frieden mit weniger Waffen Wirklichkeit wird. Dabei sind sie auf schreckliche Weise ums Leben gekommen», sagte Militärpfarrer Peter Michaelis in einem Hangar auf dem militärischen Teil des Kölner Flughafens.

Unter Trommelwirbel wurden die mit Flaggen bedeckten Särge in den Hangar gebracht, wo zehn Familienmitglieder, Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) und Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan sowie 30 Soldaten auf die Toten warteten. «Sie können nicht fassen, was geschehen ist», sagte Michaelis zu den Angehörigen und Kameraden.

Der Hauptfeldwebel und der Oberfeldwebel aus der Hammerstein Kaserne im niedersächsischen Wesendorf waren am Samstag in der Provinz Tachar im Nordosten Afghanistans getötet worden, als beim Verladen von Munition drei Lastwagen explodierten. Mit den beiden Deutschen starben sechs afghanische Helfer.

Die beiden Deutschen waren schon seit Januar beziehungsweise Februar in Afghanistan und sollten in den nächsten Wochen abgelöst werden. Der Oberfeldwebel (26) war verheiratet, der Hauptfeldwebel (37) ledig. Kinder hatten sie nicht.

Die Bundeswehr geht von einem Unfall aus. Die Ursache für die Explosion ist aber weiter unklar. Ein deutsches Untersuchungsteam reiste nach Afghanistan, um bis Ende der Woche den Hergang zu klären. Die Internationale Schutztruppe Isaf schließt einen Anschlag nicht aus. Am Dienstag war ein US-Hubschrauber mit 17 Soldaten an Bord vermutlich von radikal-islamischen Taliban abgeschossen worden.

Seit Beginn des deutschen Einsatzes in Afghanistan im Dezember 2001 kamen dort 16 Bundeswehrsoldaten ums Leben. Zu der Explosion am Samstag kam es, weil ein örtlicher Milizenführer Granaten, Handgranaten und Minen an die Isaf übergeben hatte. Die zum Teil völlig veraltete und unverpackte Munition explodierte beim Verladen. Ein verletzter Deutscher und ein afghanischer Helfer waren am Montag ausgeflogen und ins Bundeswehrkrankenhaus in Koblenz gebracht worden. (tso)

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