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Buntes: "Schwarzer Peter" im Winterquartier

Der verliebte Trauerschwan und sein Tretboot haben ihr Winterquartier in einem Teich des Allwetterzoos Münster erreicht. Damit ging der einwöchige Umzug des ungleichen Paares vom Aasee in den Tierpark zu Ende.

Münster - "Es hat alles wie geplant geklappt", sagte Zoodirektor Jörg Adler. Zahlreiche Schaulustige und Medienvertreter verfolgten die letzte Etappe des spektakulären Umzugs.

In mehreren "Tagesmärschen" hatte das schwanenförmige weiße Tretboot den im Volksmund als "Schwarzer Peter" bekannt gewordenen Schwan durch Kanäle in den Allwetterzoo gelockt. Dass der Name dabei nicht allzu wörtlich genommen werden sollte, stellte Tierärztin Sandra Silinski klar. Eine Federuntersuchung des Trauerschwans ergab, dass es sich bei dem Vogel um ein Weibchen handelt.

Schwan genießt öffentliche Aufmerksamkeit

Seine weibliche Seite präsentierte der Schwan auch auf der letzten Etappe. Er beziehungsweise sie genieße geradezu die öffentliche Aufmerksamkeit und sei "auf Menschen fixiert", betonte Zoodirektor Adler. Statt dem Boot zu folgen, verweilte der Schwan lieber noch einig wenig vor den Kameras und den Menschen.

Die aufwändige Umzugsaktion war erforderlich geworden, weil der Trauerschwan nicht von seinem Tretboot-Partner lassen wollte, der im Winter aus dem Aasee entfernt werden musste. Unterstützt wurde die Umsiedlung von einem Sponsor, der auch die Kosten für die Unterbringung und Versorgung im Allwetterzoo übernimmt. Zudem wurde von der Stiftung Artenschutz ein Schwanenfonds eingerichtet, auf den Spenden fließen sollen.

Tierpark setzt auf "Aufklärungseffekt"

Bei der Umsetzaktion vom Kanal in den Teich des Zoos ließ sich der "Schwarze Peter" ohne Widerstand von Tierpfleger Ralf Nacke tragen. An Land wurde der Vogel auch kurz von Tierärztin Silinski untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass eine vor zwei Wochen behandelte Fußverletzung gut verheilt ist.

Das Tretboot wurde in den Teich geschleppt und dort verankert. Der Schwan folgte dem Boot. Bis zum April kann das Tretboot nun im Tierpark bleiben, dann muss es zurück in den Aasee. Ob es dann erneut von dem "Schwarzen Peter" begleitet wird, bleibt abzuwarten.

Der Tierpark setzt nämlich auf den "Aufklärungseffekt". "Wir haben hier noch sechs schwarze Schwäne - davon sind vier nicht verpaart", erklärte Adler. Reichlich Gelegenheit für den "Schwarzen Peter" also, sich einen neuen Lebenspartner zu suchen. Wobei es auch hier noch zu Irritationen kommen kann, sind Männchen und Weibchen der aus Australien stammenden Vogelart doch äußerlich nicht zu unterscheiden. (tso/ddp)

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