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Bus in Flammen: Vier Cent Entschädigung für Brandanschlag

Hilflos sah sie mit an, wie eine Frau in ihrem Bus beinahe in den Flammen starb. Nun wurde die Busfahrerin aus Marseille entschädigt. Von einem der Brandstifter bekam sie vier Cent - ordnungsgemäß aufs Konto überwiesen.

"Ich hätte an jenem Abend lieber sterben sollen", sagt Dany Fernandez. Die Busfahrerin aus Marseille musste am 28. Oktober 2006 hilflos miterleben, wie Jugendliche ihren Bus anzündeten und eine junge Frau fast in den Flammen umkam. Noch immer braucht sie psychiatrische Hilfe. Ihren Job musste sie aufgeben, genauso wie ihre Hobbys. Jetzt wurde die 47-Jährige entschädigt: Sie bekam vier Cent von einem Täter und zehn Euro von einem zweiten.

Der Zeitung "La Province" sagte Fernandez : "Das wird zur Demütigung. Ich bin mit meinen Nerven am Ende, nehme 16 Tabletten am Tag." Die sieben Täter erhielten Jugendstrafen von fünf bis neun Jahren, die teilweise zur Bewährung ausgesetzt wurden. Sechs Jugendliche sollen Fernandez je 1000 Euro Entschädigung zahlen. Doch sie haben kein Geld. Der Schadenersatz zweier Täter wurde nun von der Gefängnisverwaltung einzeln überwiesen - ohne Kommentar.

Die Jugendlichen hatten Benzin in den Bus geschüttet und angezündet, weil Fernandez sie nicht mitnehmen wollte. Eine Passagierin, die 26-jährige Mama Galledou, brannte lichterloh. "Man hätte ihre Haut abziehen können wie einen Handschuh", sagte ein Zeuge damals. 60 bis 70 Prozent ihrer Haut verbrannten. Galledou überlebte, leidet aber immer noch unter der Attacke. Sie soll im nächsten Jahr gesundheitlich wieder "weitgehend hergestellt" sein. (jg/dpa)

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