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Busunfall: "Sie hatten keine Chance"

Bei einem Busunfall sind in Coppenbrügge im niedersächsischen Landkreis Hameln-Pyrmont drei Schüler ums Leben gekommen. Ein Lkw war im Schneetreiben auf die Gegenfahrbahn geraten und hatte den Bus gerammt.

Coppenbrügge - Nach Angaben der Polizei hatte der Lkw den mit wahrscheinlich 15 Fahrgästen besetzten Bus gerammt und seitlich aufgeschlitzt. In dem Linienbus saßen auch mehrere Schüler. Die beiden Fahrer und acht Fahrgäste wurden verletzt, zwei davon schwer. Die Straße war nach Angaben der Kreisverwaltung vor dem Unfall gestreut worden.

Bei den Toten in Coppenbrügge handele es sich um zwei 14 und 17 Jahre alte Mädchen und einen 18-jährigen Jugendlichen, sagte Polizeisprecher Heinz Mikus. Die beiden schwer verletzten Fahrgäste - ein 86 Jahre alter Rentner und eine 29-jährige Frau - wurden mit Hubschraubern in Krankenhäuser nach Hannover und Bielefeld geflogen.

Der Unfall ereignete sich gegen 8.00 Uhr am Ortsausgang von Coppenbrügge. Der Bus war auf dem Weg nach Hameln, als ihm der mit Eisenteilen beladene Sattelzug entgegen kam. «Zu diesem Zeitpunkt hat es stark geschneit», sagte Polizeisprecher Jörn Schedlitzki. Die Ermittler gehen deshalb davon aus, dass der Lastwagen auf der glatten Fahrbahn ins Rutschen geriet. Die Bundesstraße 1 sei in diesem Bereich allerdings kurz vor 8.00 Uhr gestreut worden, sagte Landkreissprecherin Christiane Lampen.

Als der Sattelzug ins Rutschen kam, knickte er am Gelenk für den Auflieger ein und geriet in den Gegenverkehr, erläuterte Polizeisprecher Schedlitzki. Der Sattelauflieger habe dann den Bus unmittelbar hinter dem Fahrersitz getroffen und auf der gesamten Länge aufgeschlitzt. Die drei Todesopfer saßen im hinteren Bereich des Busses: «Sie hatten keine Chance.»

Fahrer erlitten Schock

Die Identifizierung der Todesopfer sei wegen ihrer massiven Verletzungen sehr schwer gewesen, sagte Mikus. Die Polizei hatte die Angaben zur Identität der Toten mehrfach korrigiert. Für die betroffenen Angehörigen seien dies Stunden quälender Ungewissheit gewesen.

Der 48 Jahre alte Lastwagenfahrer und der 54 Jahre alte Busfahrer erlitten einen Schock. Sie wurden wie die übrigen Leichtverletzten in nahe gelegene Kliniken gebracht.

Unterdessen forderten Vertreter des ADAC und der Landesverkehrswacht Niedersachsen regelmäßige Sicherheitstrainings für Busfahrer. Diese könnten generell zur Sicherheit im Linienbusverkehr beitragen. Eine Gurtpflicht in Linienbussen bezeichneten sie als unrealistisch.

50 Schulkinder sind bei einem Schulbusunfall im fränkischen Coburg mit dem Schrecken davon gekommen. Der Busfahrer hatte am Donnerstag während der Fahrt einen Herzinfarkt erlitten und war ohnmächtig geworden. Der Bus kam von der Fahrbahn ab und fuhr in einen Acker, wie die Polizei mitteilte. Die Kinder und Jugendlichen blieben unverletzt. Der Fahrer erlag den Folgen des Herzinfarkts. (tso/dpa)

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