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Calw: 22-Jähriger nach Brand in Obdachlosenheim festgenommen

Bei dem Feuer in einem Wohnheim für Obdachlose, das am Mittwoch vier Menschen das Leben kostete, gibt es neue Entwicklungen: Ein Heimbewohner gestand, den Brand gelegt zu haben. Die Polizei nahm den jungen Mann fest.

Das Feuer in einer sozialen Einrichtung im baden-württembergischen Calw mit vier Toten ist offenbar auf Brandstiftung zurückzuführen. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, wurde ein 22-jähriger Bewohner festgenommen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Tübingen legte der Mann ein Geständnis ab. Den Ermittlungen zufolge hatte er das Feuer in Suizidabsicht gelegt. Von den Selbsttötungsplänen soll er dann aber wieder Abstand genommen und sich gerettet haben, während vier Mitbewohner in den Flammen umkamen.

Bei dem Brand waren am Mittwoch vier Männer im Alter von 36, 38, 46 und 59 Jahren gestorben. Außerdem wurden zwei 31 und 44 Jahre alte Männer schwer verletzt. Sie waren aus dem brennenden Haus acht Meter tief auf das Dach eines Lieferwagens gesprungen. Vier weitere Bewohner konnten sich unverletzt retten. In dem Gebäude lebten Menschen in sozialen Notlagen, vor allem Wohnsitzlose.

Der 22-Jährige war nach dem Brand zunächst vermisst worden. Schließlich stellte sich heraus, dass er das Gebäude unversehrt verlassen hatte. Der Arbeitslose lebte seit Oktober 2008 in der Einrichtung und gilt als depressiv. Der Staatsanwaltschaft zufolge werden Gutachter eingeschaltet, um zu klären, ob der Mann zur Tatzeit schuldfähig war. Vorerst wird wegen Mordes und Mordversuchs ermittelt. . (nal/dpa/ddp)

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