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Panorama: Chaos im italienischen Flugverkehr Ausfälle durch Streik:

Auch Berlin war betroffen

Rom/Berlin - Ein Streik der Fluglotsen und des Personals der Fluggesellschaft Alitalia hat am Dienstag für Chaos an italienischen Flughäfen gesorgt und den europäischen Luftverkehr massiv behindert. Alitalia strich etwa 400 Flüge, was etwa die Hälfte des gesamten Flugverkehrs des Unternehmens ist. Die Lufthansa musste 80 Hin- und Rückflüge nach Italien streichen. Das waren laut einem Lufthansa-Sprecher rund ein Drittel aller Italienflüge an diesem Tag. Knapp 5000 Passagiere waren betroffen. Auch an den Berliner Flughäfen Schönefeld und Tegel fielen jeweils fünf Iatlienflüge aus. Außerdem kam es an beiden Flughäfen zu mehrstündigen Verspätungen, wie Sprecher der Flughäfen informierten.

Neben den Fluglotsen, die für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne streikten, legte auch das Kabinenpersonal von Alitalia die Arbeit nieder. Dies vergrößerte die Probleme. Auch die Reise von ungefähr 7000 Fans des Fußball-Clubs AC Mailand zum Finale der Uefa Champions League in Athen am heutigen Mittwoch drohte zu scheitern. Zwei geplante Flüge nach Athen wurden gestrichen, andere starteten erst mit stundenlanger Verspätung. Die Luftfahrtbehörde ermahnte die Fluglotsen, die Flüge in die griechische Hauptstadt zu ermöglichen, um „Probleme der öffentlichen Ordnung vorzubeugen“, wie es hieß.

Das Personal wehrt sich mit den Streiks unter anderem gegen die Restrukturierung von Alitalia, an der Italien mindestens 40 Prozent seiner derzeitigen Anteile veräußern will. Wie am Dienstag weiter bekannt wurde, will sich der italienische Staat möglicherweise komplett aus der angeschlagenen Fluggesellschaft zurückziehen. Alitalia leidet seit Jahren unter den häufigen Streiks in Italien. Pro Tag fliegt das Unternehmen einen Verlust von einer Million Euro ein und macht dafür auch die zahlreichen Ausstände verantwortlich. Alitalia hatte seit 1998 keinen operativen Gewinn mehr erwirtschaftet, obwohl wiederholt Sanierungsversuche gestartet wurden. Der italienische Staat will sich deshalb von seinen Anteilen an Alitalia trennen. kt/ctr

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