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Charakterschwäche: Rache ist bitter

Bonner Forscher kommen in einer Studie zum Ergebnis: Vergeltung zahlt sich nicht aus. Wer sich bei Beleidigungen oder Unfairness schnell in Rache flüchtet, muss meistens auch häufiger Misserfolge hinnehmen.

Bonn - „Rache ist süß!“, so heißt es im Volksmund. Aber wer bei Gemeinheiten immer wieder mit gleicher Münze heimzahlt, dem drohen Nachteile: Nach einer wissenschaftlichen Studie werden Rachsüchtige häufiger arbeitslos, sie haben außerdem weniger Freunde und sind mit ihrem Leben unzufriedener, wie die Universität Bonn am Donnerstag berichtete.

Zu diesem Ergebnis kommen die Bonner Forscher gemeinsam mit Kollegen aus Maastricht. In der deutschen Bevölkerung sei das Verhalten „Wie du mir, so ich dir“ weit verbreitet, erläuterte der Bonner Ökonom Armin Falk. „Für die Einladung zum Abendessen revanchieren wir uns mit einer Gegeneinladung. Umgekehrt zahlen wir Gemeinheiten gerne mit gleicher Münze heim.“ Wer sich bei Beleidigungen oder Unfairness schnell in Rache flüchte und ein „negativ-reziproker“ Mensch sei, müsse meistens auch häufiger Misserfolge hinnehmen. Gefallen zahlen sich dagegen aus.

Die Einstellung eines „positiv-reziproken“ Menschen führt zu mehr Arbeitsleistung. Im Durchschnitt machen Arbeitnehmer mit diesem Charakterzug mehr Überstunden. Allerdings nur dann, wenn das Gehalt auch als fair empfunden werde, sagte Professor Thomas Dohmen von der Universität Maastricht. Außerdem verdienten positiv eingestellte Menschen in der Regel mehr Geld. AFP

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