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Panorama: China beklagt zunehmende Fehlbildungen

Steigerung um 40 Prozent in fünf Jahren

Peking - In China ist die Zahl der Babys, bei deren Geburt eine Fehlbildung festgestellt wird, in nur fünf Jahren um fast 40 Prozent gestiegen. Eine der Ursachen für die Schädigung der ungeborenen Kinder während der Schwangerschaft ist nach Behördenangaben die starke Umweltverschmutzung. Alle 30 Sekunden werde bei einem Neugeborenen in China eine Fehlbildung festgestellt, „und die Lage hat sich Jahr für Jahr verschlimmert“, sagte der Vizevorsitzende der Familienplanungskommission, Jiang Fan, nach Angaben seiner Behörde vom Dienstag auf einer Konferenz. Nach seinen Worten stieg seit 2001 die Zahl von Fehlbildungen, die direkt bei der Entbindung entdeckt werden, von 1049 auf 1455 pro 100 000 Babys.

Insgesamt hätten vier bis sechs Prozent aller Kinder in China Fehlbildungen. Von den 20 Millionen Babys, die jedes Jahr in China zur Welt kommen, sind das nach Jiang Fangs Worten 800 000 bis 1,2 Millionen. Die stark unter Umweltverschmutzung leidende Kohleprovinz Shanxi habe die höchste Fehlbildungsrate. Die Zahl liege insbesondere nahe der acht großen Kohlegruben der Provinz weit über dem Landesdurchschnitt. Experten schilderten auf der Internetseite der Kommission, dass die Kohleförderung vor allem das Wasser verschmutze.

Umweltverschmutzung sowie ungesunde Ernährung und wachsender Stress von Frauen bei der Arbeit ist nach einem Bericht der Tageszeitung „China Daily“ auch Ursache für den Anstieg von Brustkrebsfällen. In den Metropolen Peking und Schanghai seien Rekordzahlen festgestellt worden. In den zehn Jahren seit 1997 sei die Zahl in Peking um 23 Prozent angestiegen. 45 von 100 000 Frauen hätten dort Brustkrebs. In Schanghai seien es sogar 55. In der Hafenmetropole sei die Zahl in zehn Jahren sogar um 31 Prozent gestiegen. dpa

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