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China: Gasleck noch nicht geschlossen

Nach dem Erdgasleck in Südwestchina sind bisher alle Versuche gescheitert, das Bohrloch zu schließen. Seit Samstag sind rund 11.500 Anwohner bei Evakuierungen in Sicherheit gebracht worden.

Peking - Wegen des Drucks an der Öffnung sei es nicht gelungen, das ausströmende Gas zu stoppen, berichtete am Montag die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Nach Angaben des staatlichen Fernsehens ist die genaue Tiefe des Gaslecks am Förderrohr der Bohranlage in Gaoqiao nahe der Metropole Chongqing schwer festzustellen. Es befinde sich zwischen 2200 bis 2600 Metern unter der Erde. Rund 11.500 Anwohner waren seit Samstag bei Evakuierungen in Sicherheit gebracht worden. Nach Angaben der Nachrichtenagentur «China News Service» konnten die ersten wieder in ihre Häuser zurückkehren.

Das erste Gasleck war am Samstag an der Förderanlage der China National Petroleum Corporation (CNPC) aufgetreten. Anwohner hatten von einer gewaltigen Explosion berichtet. Eine zehn Meter hohe Flamme erhob sich über dem Bohrloch, nachdem Arbeiter das austretende Gas aus Sicherheitsgründen entzündet hatten, um giftige Stoffe zu verbrennen. Anders als zunächst befürchtet, wurde nach offiziellen Angaben in der Luft kein giftiger Schwefelwasserstoff festgestellt.

Am Sonntag waren noch drei weitere Lecks in der Erde in Reisfeldern nahe des Bohrloches entdeckt worden, die aber nach Behördenangaben ebenfalls keinen Schwefelwasserstoff abgaben. Es wurde aber gewarnt, Wasser aus dem Gaoqiao-Fluss zu trinken. Das Flusswasser enthalte Methan, berichteten die Behörden.

Die Region war im Dezember 2003 von einem der größten Industrieunfälle Chinas heimgesucht worden, als nach einem ähnlichen Vorfall 243 Menschen an Vergiftungen durch austretende Gase starben. Damals waren sechs Mitarbeiter des Chuandong Bohrunternehmens zu Haftstrafen verurteilt worden. Die Firma war auch an dem Bau der jetzt betroffenen Fördereinrichtung beteiligt, an der nur kurz vor Inbetriebnahme das neue Leck aufgetreten war. (tso/dpa)

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