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China: Mehrere Dörfer nach Staudamm-Bruch überflutet

Nach dem Bruch eines Staudamms sind im Nordwesten Chinas mehrere Dörfer überschwemmt worden. Nach offiziellen Angaben wurde durch die Wassermassen niemand getötet.

Peking - Rettungskräfte wurden in die Region unterhalb des Xiaohaizi-Staudamms in der Provinz Gansu entsandt. In der zehn Meter hohen Staumauer befand sich nach Angaben der Nachrichtenagentur Xinhua ein 15 Meter langer Riss. Durch die ungewöhnlich heftigen Regenfälle der vergangenen Tage war der Wasserdruck auf die Staumauer zu groß geworden.

Das Unglück ereignete sich nach Angaben der Behörden um 12:30 Uhr Ortszeit (6:30 Uhr MESZ), betroffen waren zwei Dörfer. Eine Bewohnerin des direkt unterhalb des Damms gelegenen Ortes Xiaohaizi berichtete sogar von drei betroffenen Gemeinden. Die Felder seien überflutet, allerdings sei von den 400 Einwohnern des Dorfes Xiaohaizi niemand verletzt worden oder ums Leben gekommen. Es sei insgesamt nicht viel Wasser aus der beschädigten Staumauer ausgetreten. Ihren Angaben zufolge begannen Bauarbeiter bereits mit der Reparatur des Staudamms.

Experten beklagen Konstruktionsmängel

Der 2004 in Betrieb genommene Stausee kann bis zu 3,5 Millionen Kubikmeter Wasser fassen. In China hat es in der Vergangenheit häufiger verheerende Staudamm-Katastrophen gegeben. 1975 brachen in der zentralen Provinz Henan nach heftigen Niederschlägen mindestens 62 Dämme, in den anschließenden Fluten starben offiziellen Statistiken zufolge mindestens 26.000 Menschen, Millionen Menschen hatten unter den Folgen zu leiden. Experten machten vor allem Konstruktionsmängel für die Unglücke verantwortlich.

Auch im riesigen Drei-Schluchten-Staudamm am Yangtse-Fluss sind in jüngster Zeit Risse sichtbar geworden, die bei Experten Sorge über die mangelhafte Bauausführung des Mammutprojekts ausgelöst haben. Die chinesische Regierung erklärte die Schäden jedoch für unbedenklich und veranlasste Reparaturarbeiten. (tso/AFP)

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