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CHRONIK DER SCHWERSTEN ZUGUNGLÜCKE IN DEUTSCHLAND: Immer wieder Tote

Das Unglück bei Eschede ist das schlimmste in Deutschland seit Juni 1967. Damals starben an einem Bahnübergang bei Magdeburg 94 Menschen. Eine Chronik der Unfälle seit 1945

8.November 1951: Im oberbayerischen Walpertskirchen kommen 16 Menschen um, als ein Personenzug wegen eines Fahrdienstfehlers auf einen Nahgüterzug fährt.

18.Dezember 1954: Im Hauptbahnhof Dortmund kollidiert ein ausfahrender Nahverkehrszug mit einem einfahrenden Kinder-Sonderzug. Eine Weiche war wegen Bauarbeiten falsch gestellt.15 Tote.

5.Oktober 1961: Im Hamburger S-Bahnhof Berliner Tor fährt der ausfahrende Personenzug auf einen Bauzug. Der Fahrdienstleiter hatte ihn übersehen.28 Tote.

6.Juli 1967: An einem Bahnübergang bei Magdeburg wird ein Tanklastzug mit 15 000 Litern Benzin wegen einer nur halb geschlossenen Schranke von einem Zug erfaßt und explodiert.94 Menschen sterben. Es ist bis dahin das schwerste Eisenbahnunglück in Deutschland nach dem Krieg. In dem Zug waren 250 Reisende, darunter viele Kinder auf dem Weg ins Ferienlager.

22.Juni 1969: Im Bahnhof Hannover-Linden explodiert ein Güterwaggon mit Munition. Zwölf Tote.

9.Februar 1971: Am Bahnhof Aitrang im Allgäu entgleist der TEE 56 "Bavaria" in einer Kurve wegen eines Bremsdefektes. Ein Schienenbus fährt in den umgestürzten Maschinenwagen.28 Tote.

21.Juli 1971: In Rheinweiler bei Freiburg entgleist der D 370 "Schweiz-Express" vermutlich wegen technischen Defektes in einer Kurve.23 Tote.

27.Oktober 1971: Auf der Strecke Wuppertal-Radevormwald stößt ein Schülersonderzug, ein Schienenbus, mit einem Nahgüterzug zusammen. Ursache ist unter anderem eine vereinfachte Signalisierung der Strecke.46 Tote.

5.November 1973: Zwischen Kassel und Bebra fährt ein D-Zug wegen Bremsversagens auf einen anderen.14 Tote.

8.Juni 1975: Auf der Strecke München - Lenggries stossen zwei Eilzüge infolge Fahrdienst- und Fahrplanfehlers frontal zusammen.41 Tote.

22.Juli 1975: Im Bahnhof Hamburg-Hausbruch prallt ein Nahverkehrszug frontal auf einen Schnellgüterzug.11 Tote.

31.Oktober 1982: Bei Potsdam fährt ein Güterzug auf einen vollbesetzten Personenzug. Der Lokführer des Güterzuges übersah bei dichtem Nebel Signale.8 Tote.

29.Februar 1984: Im Bahnhof Hohenthurm bei Halle fährt der D-Zug Berlin-Saarbrücken auf einen Personenzug. Der Lokführer übersah bei Nebel ein Signal.11 Tote.

11.Oktober 1985: Bei Magdeburg stoßen auf einem wegen Bauarbeiten nur eingleisigen Teilstückes ein Personenzug und eine Diesellok frontal zusammen. Menschliches Versagen des Fahrdienstleiters.13 Tote.

19.Januar 1988: Der D-Zug Leipzig-Stralsund stößt mit einem sowjetischen Panzer zusammen, der auf offener Strecke die Gleise überquert.6 Tote.

3.Dezember 1988: Bei Görlitz stossen ein Kohlenzug aus Polen, dessen Lokführer ein Haltesignal übersah, und ein Reichsbahnzug frontal zusammen. Acht Tote.

2.Februar 1990: Im Bahnhof Rüsselsheim stößt ein ausfahrender S-Bahn-Zug mit einem einfahrenden Zug zusammen. Ein Zugführer hatte ein Haltesignal übersehen.17 Tote.

22.März 1990: Zwischen Leipzig und Halle fährt ein D-Zug auf einen haltenden Personenzug: Der Schnellzug wurde irrtümlich auf ein falsches Gleis dirigiert.Fünf Tote.

12.Oktober 1991: Ein Personenzug fährt auf der Strecke Dortmund - Frankfurt in einen Bautrupp. Sechs Tote.

15.November 1992: In Northeim in Niedersachsen rast der D-Zug Innsbruck - Kopenhagen in einen Güterwagen, der wegen eines abgefallenen Puffers entgleist war.11 Tote.

9.April 1993: Auf eingleisiger Strecke stösst der Intercity Berlin - Stuttgart mit einem Entlastungszug am Bahnhof Wannsee zusammen. Als Ursache wurde menschliches Versagen ermittelt. Drei Tote.

29.September 1994: Zwei Nahverkehrszüge stoßen bei Bad Bramstedt in Schleswig-Holstein frontal zusammen. Sechs Tote.

5.Juli 1997: Ein Güterzug verliert bei Marburg Stahlrohre, ein Rohr bohrt sich in die Seite eines entgegenkommenden Regionalexpress. Sechs Menschen werden getötet.

3.Juni 1998: Ein ICE rast bei Eschede in ein Auto, das von einer Brücke auf die Gleise gestürzt ist. Mindestens 100 Menschen kommen um, mehr als 300 Passagiere werden verletzt.

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