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Chronologie: Diskussion nach Jessicas Tod

Der qualvolle Tod der kleinen Jessica aus Hamburg-Jenfeld und der Mord-Prozess gegen ihre Eltern haben Millionen Menschen bewegt.

Hamburg - Das von Nachbarn und Behörden nicht bemerkte Martyrium des Mädchens hat auch eine politische Diskussion um den Umgang mit vernachlässigten Kindern ausgelöst. Eine Chronologie:

1. März: Jessica stirbt an erbrochenem Speisebrei. Die Siebenjährige ist auf 9,6 Kilogramm abgemagert. Einen Tag später ergeht Haftbefehl gegen ihre Eltern.

11. März: Hunderte Menschen geben Jessica das letzte Geleit. Die Eltern, die in Untersuchungshaft sitzen, nehmen nicht an der Beerdigung teil.

19. Mai: Das parlamentarische Nachspiel beginnt: Als Folge der öffentlichen Diskussion um eine Mitverantwortung der Behörden tritt der Sonderausschuss «Vernachlässigte Kinder» der Hamburger Bürgerschaft zusammen.

28. Juni: Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage wegen Mordes durch Unterlassen und Misshandlung Schutzbefohlener gegen Jessicas Eltern.

24. August: Vor dem Hamburger Landgericht beginnt der Prozess gegen Jessicas Mutter und Vater.

11. November: Der Staatsanwalt fordert in seinem Plädoyer lebenslange Haftstrafen für die 36-Jährige und den 50-Jährigen.

16. November: Die Verteidiger weisen in ihren Schlussvorträgen den Vorwurf des Mordes zurück. Sie fordern wegen Körperverletzung mit Todesfolge und Misshandlung Schutzbefohlener höchstens 15 Jahre Haft für Jessicas Eltern.

25. November: Das Hamburger Landgericht verurteilt Jessicas Eltern wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe.

(tso/dpa)

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