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Land unter. Eine Farm bei Greenley ist komplett vom Wasser eingeschlossen. Foto: rtr

© REUTERS

Panorama: Colorado kämpft gegen die Flut Tote und Vermisste

bei Überschwemmungen.

Washington - Bis zu fünf Tote, hunderte Vermisste und mehr Regen: In den Überschwemmungsgebieten des US-Staates Colorado bleibt die Lage dramatisch. Angehörige der Nationalgarde waren auch am Sonntag im Einsatz, um von den Fluten abgeschnittene Einwohner mit Helikoptern und Spezialfahrzeugen in Sicherheit zu bringen. Es war ein Wettlauf gegen die Zeit, denn in Teilen Colorados wurde erneut Niederschlag erwartet.

US-Präsident Barack Obama hatte den Staat am Samstag zum Katastrophengebiet erklärt. Damit können rasch Bundeshilfen für den Wiederaufbau nach Colorado fließen. Allein in den Bezirken Larimer und Boulder wurden mehr als 500 Menschen vermisst. Allerdings gehen die Behörden davon aus, dass sich viele schlicht bisher nicht mit ihren Angehörigen in Verbindung gesetzt haben.

In Boulder County wurde am Freitag die Leiche einer 19-Jährigen geborgen, die von den Wassermassen fortgespült worden sei, berichtete CNN. Ihr gleichaltriger Begleiter, der sie hatte retten wollen, war zuvor ebenfalls tot gefunden worden. Damit stieg die Zahl der bestätigten Opfer auf vier. Außerdem gehen die Behörden vom Tod einer 60-Jährigen aus, die laut Augenzeugen in Larimer County von den Fluten weggespült worden sei, die ihr Haus zerstört hatten. Nachbarn hätten vergeblich versucht, sie zu retten, zitierte CNN einen Polizeisprecher. Der Sheriff von Boulder County, Joe Pelle, warnte, es seien wahrscheinlich noch mehr Opfer zu erwarten, wenn die Rettungsteams die Häuser in vom Wasser abgeschnittenen Gebieten durchkämmten.

Gouverneur John Hickenlooper überflog am Samstag die Überschwemmungsgebiete. Sein Hubschrauber musste nach Medienberichten zweimal von der Route abweichen, um von ihren Hausdächern winkende Menschen samt ihren Haustieren aufzunehmen. CNN zufolge sind inzwischen mehr als 1750 Menschen mit Helikoptern gerettet worden. Tausende Einwohner flohen aus eigener Kraft vor den Fluten. Obama hatte in der vergangenen Woche für die Region den Notstand ausgerufen, nachdem dort an einem Tag mehr Regen gefallen war als sonst in einem ganzen Jahr. Straßen verwandelten sich in reißende Flüsse, Autos und Häuser wurden vom Wasser mitgerissen.

Einen kleinen Lichtblick gab es am Sonntag: Nachdem Meteorologen für Teile Colorados erneut bis zu zehn Zentimeter Niederschlag angekündigt hatten, schwächten sie ihre Vorhersage am Vormittag ab. Aber da der Boden bereits völlig vollgesogen ist, wurden neue Überschwemmungen befürchtet. Außerdem drohte schlechte Sicht die Rettungsteams zu behindern. dpa

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