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Francesco Schettino, Ex-Kapitän der Costa Concordia, am Dienstag vor Gericht in Grosseto.

© AFP

„Costa Concordia“: Prozess geht in entscheidende Phase

Seit eineinhalb Jahren muss sich „Costa“-Kapitän Schettino für die Havarie des Kreuzfahrtschiffes vor Gericht verantworten. Nun neigt sich der Prozess dem Ende zu, ihm droht eine lange Haftstrafe. Doch komplett abgeschlossen ist der Fall damit wohl noch nicht.

Der Mammutprozess gegen den Kapitän der „Costa Concordia“ geht drei Jahre nach der Havarie des Kreuzfahrtschiffes in die entscheidende Phase. Diesen Donnerstag (22. Januar) soll voraussichtlich die Staatsanwaltschaft mit ihrem Plädoyer beginnen, ein Urteil könnte im Februar fallen. Dem einzigen Angeklagten, Kapitän Francesco Schettino, drohen bis zu 20 Jahre Haft. Mit einem Urteil könnte die juristische Aufarbeitung des Unglücks mit 32 Toten vor der Mittelmeer-Insel Giglio einen großen Schritt weiterkommen.

Schettino werden unter anderem mehrfache fahrlässige Tötung und Körperverletzung vorgeworfen. Zudem soll er das Schiff vorzeitig verlassen und fahrlässig Umweltschäden herbeigeführt haben. „Aus juristischer Sicht ist Schettino ein dead man walking“, erklärte Opfer-Anwalt Massimiliano Gabrielli. Es gebe kaum einen Zweifel an seiner Verurteilung und egal wie hoch die Strafe ausfalle, hätten Überlebende damit in jedem Fall Anspruch auf Schadenersatz.

Insgesamt zwei Tage lang hat die Staatsanwaltschaft vor dem Gericht im toskanischen Grosseto das Wort. Kommende Woche sollen dann die Plädoyers der 39 Anwälte der Nebenklage beginnen, darunter Opferfamilien, die Insel Giglio und die Reederei Costa Crociere.

Danach darf sich die Verteidigung des 54 Jahre alten Schettino äußern, bevor im Februar ein Urteil fallen könnte. Der Prozess hatte im Juli 2013 begonnen und gilt mit mehr als 1000 Zeugen als eines der größten Verfahren der vergangenen Jahre in Italien. (dpa)

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