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Francesco Schettino, Kapitän der „Costa Concordia“ (Archiv).

© dpa

Costa Concordia: Und der Kapitän sagte kein einziges Wort

Am Montag begann in der Toskana die Voranhörung zur Havarie der „Costa Concordia“. Es droht ein sehr langes Verfahren zu werden.

Rom/Grosseto - 15 Monate nach der Havarie der „Costa Concordia“ haben die ersten Voranhörungen zu dem Unglück begonnen. Die Richter im toskanischen Grosseto sollen entscheiden, ob es einen Prozess gegen den Unglückskapitän Francesco Schettino und fünf weitere Beschuldigte geben wird. Die Liste der Vorwürfe gegen sie ist lang, darunter fahrlässige Tötung und Körperverletzung, Havarie und das Verlassen des Schiffes. Bis Juli wurden bereits Anhörungstermine festgelegt, die Entscheidung könnte Monate dauern.

Kapitän Schettino kam am Montag gebräunt im blau-grauen Anzug zum Gericht und ging wortlos an den Journalisten vorbei. Schettino bestreitet, für das Unglück verantwortlich zu sein und beschuldigt den Steuermann sowie die Kreuzfahrtgesellschaft. „Er hat Anweisungen gegeben, um das Schiff einen Kilometer von dem Felsen entfernt zu halten, es war ein Fehler des Steuermannes“, sagte Schettinos Anwalt.

Die Staatsanwaltschaft hatte im Februar gefordert, ein Verfahren gegen Schettino, zwei Offiziere, den indonesischen Steuermann, den „Costa“-Krisendirektor und den Hotelmanager des Schiffes zu eröffnen. Bei dem Unglück im Januar 2012 starben 32 Menschen.

Hunderte Opfer und Angehörige, die Insel-Kommune Giglio und die Kreuzfahrtgesellschaft Costa Crociere wollen in dem Prozess als Nebenkläger auftreten. Die Insel Giglio verlangt 80 Millionen Euro für die Schäden, die der Gemeinde durch die Havarie entstanden sind. Ein Opfer-Anwalt kündigte an, 500 000 Euro Schadensersatz für jeden Betroffenen zu fordern. Viele der Opfer haben jedoch ein pauschales Entschädigungsangebot der Reederei von etwa 11 000 Euro angenommen. Gegen die Kreuzfahrtgesellschaft wird es kein Verfahren geben. Sie hatte sich vergangene Woche mit dem Gericht auf einen Vergleich geeinigt. dpa

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