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Vor Giglio. Die Costa Concordia liegt noch immer auf dem Felsen bei der Insel.

© REUTERS

"Costa Concordia": Weitere Opfer im Wrack geortet

In dem gesunkenen Kreuzfahrtschiff vor der Insel Giglio sind am Mittwoch insgesamt acht Leichen geortet worden.

Rom - Im Wrack des Kreuzfahrtschiffes „Costa Concordia“ haben Bergungskräfte acht weitere Leichen gefunden. Wegen schlechten Wetters sei es den Tauchern aber noch nicht möglich gewesen, sie aus dem Schiff zu bergen, teilten die italienischen Behörden mit.

Vor der Entdeckung der weiteren Todesopfer waren 17 Leichen identifiziert worden, 15 weitere wurden noch vermisst. Unter den bisher identifizierten Todesopfern waren sechs Deutsche, genauso viele Deutsche werden noch vermisst. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Ansa ist unter den jetzt entdeckten Leichen auch die eines kleinen italienischen Mädchens, dessen Schicksal das Land tief bewegt hat. Die fünfjährige Dayana war mit ihrem Vater auf Kreuzfahrt.

Eine Sprecherin des italienischen Krisenstabes sagte, die Leichen seien im unter Wasser liegenden Teil des Wracks lokalisiert worden. Medienberichten zufolge war der Zustand der Leichen wegen der langen Zeit unter Wasser so schlecht, dass zunächst unklar war, wie viele Todesopfer entdeckt wurden. Gefunden wurden die Leichen nach Angaben des Zivilschutzes auf dem vierten Deck des Schiffs. Überlebende hatten geschildert, wo sich Vermisste befinden könnten. Insgesamt waren 4200 Menschen an Bord der „Costa Concordia“, als diese am 13. Januar vor der Insel Giglio kenterte. Dabei wurde der Rumpf auf rund 70 Metern aufgerissen.

Die Rettungstaucher hatten ihre Suche nach Vermissten im überfluteten Teil des havarierten Schiffs eigentlich schon Ende Januar aus Sicherheitsgründen eingestellt. Befürchtet wurde unter anderem, dass die Taucher nicht mehr aus dem Wrack herauskommen könnten, falls das Schiff in tieferes Gewässer abrutscht. Wegen der „schwierigen Bedingungen“ werde auch die Bergungsaktion der jetzt entdeckten Todesopfer „lange“ dauern, erklärte der Zivilschutz. An Bord des Schiffes sind auch noch tausende Liter Treibstoff, die schwere Umweltschäden verursachen könnten. Eine niederländische Spezialfirma hat damit begonnen, den Treibstoff abzupumpen.

Die italienische Justiz leitete unterdessen Ermittlungen gegen sieben weitere Verantwortliche des Reederei Costa ein. Ansa berichtete, darunter seien der Vizepräsident Manfred Ursprunger, der Chef der Krisenabteilung Roberto Ferrarini und der Flotten-Inspekteur Paolo Parodi. Bisher wurde nur gegen den Kapitän Francesco Schettino und dessen Ersten Offizier ermittelt. AFP/rtr

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