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DAS AUSWÄRTIGE AMT WARNT: Können Reisende in Ägypten noch Urlaub machen?

Wegen der aktuellen Entführung rät das Auswärtige Amt in einem am Dienstag aktualisierten Reisehinweis dringend von Reisen in die Wüstengebiete im Südwesten Ägyptens ab. Vorher gab es diese Warnung nicht.

Wegen der aktuellen Entführung rät das Auswärtige Amt in einem am Dienstag aktualisierten Reisehinweis dringend von Reisen in die Wüstengebiete im Südwesten Ägyptens ab. Vorher gab es diese Warnung nicht. Deutsche Staatsbürger seien einem „wachsenden Anschlags- und Entführungsrisiko ausgesetzt. Überlandfahrten im Saharagebiet seien wegen der Gefahr islamistischen Terrors in den angrenzenden afrikanischen Ländern zunehmend mit Risiken behaftet. Für die Hauptreiseziele am Roten Meer und Nilrundfahrten gibt es bislang keine Warnungen.

Von nicht notwendigen Reisen in den an Ägypten grenzenden Nordsudan wird derzeit ebenfalls dringend abgeraten.

Reisende in Ägypten und Nordafrika mussten generell seit mehr als zehn Jahren immer mehr das Risiko tragen, in irgendeiner Form Opfer von Überfällen und Betrügern zu werden. Entführungen jedoch kannte man bisher nur aus Jemen, Algerien, Somalia beziehungsweise ganz anderen Regionen wie den Philippinen oder Lateinamerika.

Anschläge von Terroristen muss man allerdings in ganz Nordafrika stets gewärtigen.

Bisher waren es Bombenanschläge und Überfälle von Terroristen, die Ägypten immer wieder für längere Zeit als Touristenziel von der Landkarte nahmen. Hauptorte des Geschehens: Kairo und Luxor (1997) oder Scharm-el-Scheich (zwischen 2004 und 2006). Gelegentlich wurden auch Überlandbusse zwischen Luxor und Hurghada ins Visier genommen. Wer nach Ägypten reist, hat diese Vorfälle stets im Hinterkopf.

Doch eigentlich war die gefühlte Sicherheit am Nil in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Ob es nun an der allgegenwärtigen Polizeipräsenz in Kairo liegt oder an den Straßensperren, die während einer Fahrt auf den Sinai passiert werden müssen, sei dahingestellt. Wie wirkungsvoll die oft schläfrig wirkenden Polizeiposten am Nil im Fall des Falles tatsächlich sind, möchte man sich als Tourist kaum vorstellen. Doch Reisende hatten zumindest die Illusion, beschützt zu werden. Dass das meiste Blendwerk ist und auch in keiner Weise gegen die im Land selbst liegenden Ursachen des Terrorismus angeht, wird dabei so gut wie immer ausgeblendet.

Welchen Grund gibt es überhaupt, nach Ägypten zu fahren? Die Kultur, gewiss, die ist einmalig, in Kairo und entlang dem Nil. Doch Sonne, Strand und warme Temperaturen im Winter finden sich auch auf den Kanarischen Inseln oder Madeira. Die aber sind teurer. Sicherheit hat ihren Preis. gws/fet

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