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Panorama: Das große Frieren

Es wird eine harte Woche: Die Meteorologen kündigen klirrenden Frost und Schnee an – auch auf Mallorca

Berlin Eisige Kältewellen und Schneeschauer rollen über Deutschland hinweg. Schon gestern kündigte es sich an, aber erst am heutigen Montag geht es richtig los. Das große Frieren beginnt. Wer dachte, er könne der versprochenen Klimakatastrophe vertrauen und deshalb nicht genug teures Öl oder Kohlen eingelagert hat, sieht jetzt ganz harte Tage vor sich.

Am Montag liegt Deutschland zwischen einem Tief über Osteuropa und einem Hoch über dem Nordatlantik. Daher mache sich klare Kaltluft überall breit, berichtete der Wetterdienst Meteomedia am Sonntag. „Die kalte Luft drängt sich bis Mitte der Woche bis Südeuropa vor. Selbst in Rom und Barcelona bleiben die Temperaturen dann auch tagsüber nur im schwachen Plusbereich“, sagte die Meteorologin Caroline Draxl.

Am Montag schneit es vor allem am Alpenrand den ganzen Tag. Auch im übrigen Deutschland muss mit Schnee- und Graupelschauern gerechnet werden. Die Sonne zeigt sich selten. Am ehesten können die Menschen am Niederrhein, im Münsterland und im nordwestlichen Flachland auf sie hoffen. Die Temperaturen erreichen nicht mehr als minus sechs Grad in Teilen Süddeutschlands und plus vier Grad an der Nordsee.

In der Nacht zum Dienstag fällt am Alpenrand und in den Mittelgebirgen Neuschnee. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen null und minus zehn Grad.

Am Dienstag bleibt es weiterhin kalt und unbeständig, Schneeschauer sind fast überall einzuplanen. Nur im Nordwesten bleibt es meist trocken mit ein paar sonnigen Auflockerungen. Die Tageshöchstwerte kommen nicht über minus neun bis plus zwei Grad hinaus. Der Mittwoch soll ähnlich wie der Dienstag werden.

Das Madrider Wetteramt kündigte am Sonntag an, im Binnenland seien Tiefstwerte von bis zu minus 15 Grad zu erwarten. Für die Costa Brava im Nordosten des Landes sagte das Amt einen Kälterekord und Schneefälle voraus. Auch auf Mallorca werde es schneien. Die Kältewelle soll am Mittwoch und Donnerstag ihren Höhepunkt erreichen.

Durch starke Schneefälle und zum Teil schwere Orkanböen ist die Lawinengefahr in allen Wintersportgebieten stark gestiegen. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes gilt derzeit verbreitet Stufe 3 (erhebliche Lawinengefahr). In einigen Teilen der Alpen sei auch schon die zweithöchste Stufe 4 (große Gefahr) ausgerufen worden, sagte der Meteorologe Hansjörg Lieske am Sonntag. Schon bei geringer Belastung könnten Schneebrettlawinen ausgelöst werden. Skifahrer sollten die gesicherten Pisten auf keinen Fall verlassen, warnte der Experte.

Bei zwei Lawinenabgängen in Österreich sind am Wochenende vier Menschen getötet worden. In St. Anton am Arlberg wurden am Samstag sieben Skifahrer verschüttet, die trotz hoher Lawinengefahr außerhalb der gesicherten Pisten unterwegs waren. Ein 57-jähriger Kanadier konnte nur noch tot geborgen werden, eine 40 Jahre alte Kanadierin starb an den schweren Verletzungen im Krankenhaus. Nach einem 31-jährigen US-Bürger wurde am Sonntag immer noch gesucht. Die Bergrettung räumte ihm jedoch keine Überlebenschance ein. Im Skigebiet von Gargellen im Montafon kam am Samstag ein 25 Jahre alter Deutschamerikaner aus Stuttgart ums Leben. Der Snowboarder war mit vier weiteren Männern trotz hoher Lawinengefahr, Blinklichtern und Absperrungen in einen Steilhang eingefahren. Die Gruppe löste ein 700 Meter breites Schneebrett aus, dem sie nicht entkommen konnte.

In den USA haben schwere Schneestürme den Flugverkehr teilweise zusammenbrechen lassen. os/dpa/ddp

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