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das-tut-man-nicht.de: Eine Krebserkrankung verschweigen?

Unser Kooperationspartner "das-tut-man-nicht.de" lässt Experten Stellung nehmen zu ethischen und moralischen Konflikten. Heute antwortet Barbara John Vorsitzende des Paritätischen Wohfahrtsverbandes und Tagesspiegel-Kolumnistin, auf die Frage nach einer verschwiegenen Krebserkrankung.

FRAGE: Ein Freund von mir ist schwer an Krebs erkrankt  und rechnet damit, dass er höchstens noch zwei Jahre zu leben hat. Vor seinen weit über 80-jährigen Eltern will er sein Leiden so lange wie möglich  verheimlichen, da sie ihm, wie er meint, nicht helfen können und sich nur unnötig Sorgen um ihren Sohn machen würden. Ist das Rücksichtnahme oder einfach nur unfair? Tut man das?

BARBARA JOHN ANTWORTET: Ich  würde diese  Situation vom Ende her denken. Was werden die Eltern fühlen,  wenn ihr Sohn tatsächlich stirbt und sie erfahren, dass er viel Zeit hatte, sich  ihnen anzuvertrauen? Müssen sie nicht glauben, dass das Eltern-Sohn-Verhältnis  nicht stabil und vertrauensvoll genug war, auch die schlimmste aller  Nachrichten gemeinsam zu tragen? Das ist nochmal ein unendlich  großer Schmerz, der wahrscheinlich tiefer geht als der Umgang mit der  akuten Lage.

Barbara John ist Grundschullehrerin und Politologin. Sie war bis 2003 die Ausländerbeauftragte des Landes Berlin und ist heute Vorsitzende des paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin. Außerdem ist die frühere CDU-Politikerin Koordinatorin für Sprachförderung bei der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport in Berlin, Vorsitzende des Expertengremiums für Integrationssprachkurse beim Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge und Vorsitzenden des Beirats der Antidiskriminierungsstelle des Bundes gewählt. Für den Tagesspiegel am Sonntag schreibt sie Kolumnen.

Quelle: http://www.das-tut-man-nicht.de/fragen-antworten/frage-des-tages/?no_cache=1&questionid=87

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