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Panorama: Das Wetter schreckt Touristen ab

BERLIN (Tsp)."Das klassische Sommerhoch über Skandinavien ist nicht in Sicht" - der Meteorologe Norbert Becker-Flügel sieht keinerlei Anzeichen für eine grundlegende Änderung des eher trüben Sommers.

BERLIN (Tsp)."Das klassische Sommerhoch über Skandinavien ist nicht in Sicht" - der Meteorologe Norbert Becker-Flügel sieht keinerlei Anzeichen für eine grundlegende Änderung des eher trüben Sommers.Wer ihm entkommen will, muß schon weit in den Süden fahren.Am Wochenende herrscht mit 26 Grad Badewetter am Bodensee und am Oberrhein.Aber nur für kurze Zeit.Erst südlich der Alpen strahlt sie Sonne von einem klaren, blauen Himmel und beschert Temperaturen um 30 Grad.

Am heutigen Sonnabend wird in Berlin und in fast ganz Deutschland wechselhaftes Wetter erwartet, bei dem es mit 60 bis 70prozentiger Wahrscheinlichkeit zu Schauern kommen kann.Bei Temperaturen um 20 Grad ist zwischendurch immer wieder mit Aufheiterungen zu rechnen, aber erst gegen Abend hört die Schauergefahr auf.Die Raverinnen und Raver auf der Love Parade werden also diesmal ihre Dusche mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Himmel bekommen und sich vermutlich auf einem nassen Rasen ausruhen müssen.In früheren Jahren waren große Sprinkleranlagen installiert worden, um die Tanzenden zu kühlen.Erst gegen Ende des Spektakels erwarten die Meteorologen ein milderes Abendwetter.In der Nacht sowie am Sonntag soll es weitgehend trocken bleiben.An der Ostsee sind sogar längere Sonnenphasen zu erwarten, aber mit 17 Grad bleibt es dort kühl.

Für die zweite Wochenhälfte macht Becker-Flügel ein wenig Hoffnung.Es könnte etwas wärmer werden und die Sonne könnte öfter scheinen.Gleichzeitig würde es aber auch wieder schwüler werden.Viele Manschen hatten bereits in den letzten Wochen immer wieder unter feuchter Luft leiden müssen, die den Leuten auf den Kreislauf schlägt.Richtig stabiles Sommerwetter mit einer längeren Trockenperiode und warmen Temperaturen - das bleibt in Deutschland derzeit ein Wunschtraum.

Der trübe Sommer macht manchen Feriengebieten in Ostdeutschland zu schaffen.Langfristige Vorausbuchungen werden in der Regel eingehalten.In vielen Tourismuszentren bleiben aber vor allem die Spontanreisenden und Kurzurlauber aus.Weitgehend wetterunabhängig zeigt sich hingegen der Städtetourismus.

Die beliebten Ferienorte an der Ostsee bauen auf die Vorbuchungen.60 bis 90 Prozent der Hotels und Pensionen seien für die Hochsaison, die von Mitte Juli bis Ende August reicht, schon belegt.Einbußen gebe es derzeit bei den Kurzreisenden, sagt der Geschäftsführer des Landestourismusverbandes, Bernd Fischer.Einige der Spontanreisenden fliegen lieber last minute in wärmere Gefilde.In der Mecklenburgischen Schweiz hat es bislang keinen extremen Einbruch gegeben.Die Geschäftsführerin des regionalen Tourismusverbandes, Andrea Nagel, führt dies aber vor allem auf den späten Ferienbeginn Ende Juli zurück."Wir hoffen aber schon, daß Kühle und Regen endlich aufhören, denn selbst der härteste Radfahrer gibt irgendwann mal auf."

Die Urlauber im Thüringer Wald lassen sich bislang durch das schlechte Wetter die Ferienstimmung nicht verderben.Nur vereinzelt seien Gäste aus Frustration über den verregneten Aufenthalt abgereist, sagt Gabriele Lippmann vom Fremdenverkehrsverband."Den Wanderern ist das Wetter sowieso meisten egal." Die Tourismusbranche in Sachsen hat bislang noch keine nennenswerten Stornierungen bei Langzeiturlaubern verzeichnet.Wegen des schlechten Wetters gebe es allerdings weniger Kurzurlauber und Wochenendausflügler, hieß es.Nach Auskunft des Leipziger Tourist- Service wirkt sich das regnerische Wetter vor allem auf Open-Air- Veranstaltungen und Busreisen negativ aus.

In Sachsen-Anhalt rechnet der Tourismusverband mit Einbußen bei den Übernachtungen in den Feriengebieten des Harz, der Altmark und im Saale-Unstrut-Gebiet.Die Naturbühnen in Thale und Altenbrake im Harz schätzen, daß ihnen der Regen Einnahmeverluste von bis zu 200 000 Mark beschert.

Der wegen seiner Einzigartigkeit beliebte Spreewald südlich von Berlin hat nach einem Superstart im Mai mit einem Besucherrekord Mitte Juni deutliche Einbußen erlitten."Vor allem privat Reisende hält das kalte und regnerische Wetter von einer Fahrt ab", sagt der Geschäftsführer des Tourismusverbandes Spreewald, Peter Stephan.

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