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DB-Regionalbahn: Technische Ursache sorgte für Geisterfahrt

Ein führerloser Triebwagen geisterte am Montag durch Sachsen-Anhalt. Die Landesregierung in Magdeburg kritisiert die Deutsche Bahn für ihr anfängliches Schweigen zu dem Vorfall. Die Ursache scheint nicht auf menschliches Versagen zurückzuführen zu sein.

Die "Geisterfahrt" eines Regionalzugs in Sachsen-Anhalt hat nach Ermittlungen des Eisenbahnbundesamtes eine technische Ursache. "Eine menschliche Fehlhandlung ist nach jetzigem Stand der Ermittlungen auszuschließen", sagte Behördensprecherin Bettina Baader. Sie bestätigte damit Angaben der "Mitteldeutschen Zeitung".

Der Triebwagen der Burgenlandbahn hatte sich am Montag im Bahnhof Merseburg selbstständig in Bewegung gesetzt und war erst nach knapp 40 Kilometern vor Querfurt zum Stehen gekommen. Die Untersuchungen konzentrierten sich auf die automatische Kupplung, die Zugteile verbinde oder trenne, sagte Baader. Es werde auch geprüft, ob es ähnliche Probleme schon bei anderen Zügen gab. Wann die Untersuchungen abgeschlossen sein werden, konnte sie nicht sagen.

Landesregierung kritisiert die Deutsche Bahn

Sachsen-Anhalts Verkehrsministerium verlangte unterdessen eine rasche Aufklärung der Umstände. "Das ist ein Vorfall, der so nicht hätte passieren dürfen. Wir wollen die Untersuchungsergebnisse schnellstmöglich auf den Tisch bekommen", sagte Ministeriumssprecher Harald Kreibich. Kreibich kritisierte indirekt die Bahn, die nicht gleich am Montagmorgen öffentlich über den Fall informiert hatte. "Wir vertreten die Auffassung, dass offensiv mit solchen Fehlern umgegangen und schnellstmöglich die Öffentlichkeit informiert werden muss", sagte Kreibich.

Die Deutsche Bahn hatte ihre Zurückhaltung am Dienstag damit begründet, dass es keine Gefahr für die Bevölkerung gegeben habe. Eine Bahn-Sprecherin bekräftigte diese Einschätzung am Mittwoch. Die Bahnübergänge auf der knapp 40 Kilometer langen Strecke hätten rechtzeitig geschlossen werden können. "Alle Übergänge waren gesichert." Aus diesem Grund sei es aus Sicht der Bahn nicht nötig gewesen, die Öffentlichkeit über die führerlose Fahrt zu informieren. "Wir nehmen den Vorfall sehr ernst", sagte die Sprecherin. (ml/dpa)

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