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Panorama: Der Ball lief rund

WIESBADEN .Im gelb-grünen Farbenzauber der "Fiesta Tropical" zeigte sich der "Ball des Sports" in Wiesbaden.

WIESBADEN .Im gelb-grünen Farbenzauber der "Fiesta Tropical" zeigte sich der "Ball des Sports" in Wiesbaden.Zum letztenmal in diesem Jahrtausend erfüllte er mit 2400 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Sport und Medien auch seinen sozialen Zweck.Gastgeber Hans-Ludwig Grüschow als Chef der Stiftung Deutsche Sporthilfe (DSH) konnte am Sonnabend abend in der seit Monaten ausverkauften Rhein-Main-Halle 2,1 Millionen Mark zur Förderung des Spitzensports verbuchen.

Vom Verdruß am Sport als Folge der jüngsten Doping-Diskussionen und Bestechungsaffären war in dieser rauschenden Ballnacht mit karibischen Rhythmen und grellem tropischen Flair nichts zu spüren."Für die Sporthilfe sehe ich innerhalb dieser negativen Entwicklung auch Chancen.Denn was wir zu verkaufen haben, das ist sauberer Sport.Leistungsbereite junge Leute sind für die deutsche Wirtschaft auch weiterhin interessant", betonte Grüschow."Wenn bei uns ein Sportler ins Umfeld von Doping gerät, ist er im nächsten Moment raus aus der Sporthilfe."

Damit hatten sich die ernsten Untertöne zwischen dem Foyer im "Carribean Dream" und dem Ballsaal im "Latino Flair" im Obergeschoß aber auch schon verloren.Sehen und gesehen werden war angesagt - in auffallenden Abend-Garderoben und um jeden Preis.

Beschwingt im Takt mexikanischer Mariachi-Sänger drängten sich die Gäste durch die Räume, während draußen der Winter mit Schneeflockenwirbel zurückkehrte.Von Franziska von Almsick bis Ulrike Nasse-Meyfarth, von Heinz Fütterer bis Uwe Seeler tummelten und tanzten die Größen des Sports und des Show-Geschäfts wie Gudrun Landgrebe oder Uschi Glas durch die lange Ballnacht.

Mit der kurzfristigen Absage des nach einem grippalen Infekt verschnupften Bundespräsidenten Roman Herzog fehlte dem bundesweit größten gesellschaftlichen Ereignis zwar der Schirmherr und Stargast aus der Politik.

Denn auch Bundeskanzler Gerhard Schröder hatte wegen unaufschiebbarer Termine dankend ablehnen müssen.Doch am Vorabend der hessischen Landtagswahlen übernahmen der für den Sport zuständige Bundesinnenminister Otto Schily beim Eröffnungstanz des Balls mit seiner Gattin sowie Hessens Ministerpräsident Hans Eichel als Bundesratspräsident nach dem Protokoll als ranghöchster Politiker die Regie in der "großen Koalition" der Fest-Gemeinde.

Weitere Prominente: Schwimmstar Franziska van Almsick, das Ehepaar Natascha und Uwe Ochsenknecht, das nach vorübergehenden Trennungsabsichten wieder zusammengefunden hat, Norbert Blüm, der sich einen Spaß als Feuerschlucker erlaubte sowie Nina Ruge mit ihrem Lebensgefährten, dem gescheiterten Ex-BMW-Vorstand Wolfgang Reitzle.

Für 2001 muß sich die Sporthilfe zwischen Wiesbaden, Frankfurt oder Mainz als Gastgeber neu entscheiden, da der Vertrag mit der Landeshauptstadt im Jahr 2000 endet."Wir haben nicht vor, das Highlight des Sports zu verscherbeln", sagte Grüschow in Anspielung auf die Skandale um die Vergabe Olympischer Spiele."Wir brauchen eine Stadt, wo die Wirtschaft bereit ist, dieses gesellschaftliche Highlight zu unterstützen", sagte Grüschow.

RAINER FÜLSCHER

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