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Sensation. Hybrider Schwarzspitzenhai vor Australien. Foto: AFP/Pascal Geraghty/NSWDPI

© AFP

Panorama: Der Hai passt sich an

Forscher entdecken vor Australien eine neue Art – sie ist eine Reaktion auf Klimawandel und Fischfang.

Sydney - Haie können sich einer Studie zufolge offenbar durch neue Formen der Paarung an den Klimawandel anpassen. Weltweit zum ersten Mal entdeckten Wissenschaftler jetzt hybride Haie, also Nachkommen ungleicher Eltern. Gesichtet wurden die Kreuzungen aus dem australischen Schwarzspitzenhai und dem gewöhnlichen Schwarzspitzenhai vor der australischen Küste, wie die Forscher mitteilten.

Nach der Studie von Wissenschaftlern der Universität von Queensland und der James-Cook-Universität war es das erste Mal überhaupt, dass eine Kreuzung aus zwei ungleichen Haien entdeckt wurde. Wie die Forscher am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP sagten, ist dies ein möglicher Hinweis darauf, dass die Raubtiere sich an den Klimawandel anpassen. Der australische Schwarzspitzenhai ist kleiner als sein auch in anderen Weltgegenden vorkommender gleichnamiger Verwandter und nur in tropischen Gewässern überlebensfähig. Seine hybriden Nachkommen wurden dagegen 2000 Kilometer weiter südlich in wesentlich kälteren Gewässern angetroffen. So ist die Kreuzung offenbar eine Methode, den natürlichen Lebensraum auszuweiten.

Die Paarung habe Auswirkungen auf die gesamte Welt der Haie, sagte Jess Morgan von der Universität Queensland der AFP. „Das ist Evolution in Aktion.“ Ersten Ergebnissen der Studie zufolge sind die hybriden Haie relativ robust und in der Lage sich zu reproduzieren, ergänzte Colin Simpfendorfer von der JamesCook-Universität.

Sollten sich die Hybriden im Vergleich zu ihren Eltern als stärker erweisen, könnten sie sich laut Simpfendorfer nach und nach durchsetzen. Schon jetzt machten sie an einigen Stellen vor der australischen Küste bis zu einem Fünftel der Schwarzspitzenhai-Population aus, sagte Morgan.

Neben dem Klimawandel als möglicher Ursache für die Entstehung der hybriden Form gehen die Wissenschaftler auch der These nach, dass die Fischerei die Tiere zwang, sich andere Lebensräume zu suchen. Auch wollen die Forscher anhand einer genetischen Untersuchung der Fische der Frage nachgehen, ob das Phänomen tatsächlich neu ist oder ob es lediglich erst jetzt entdeckt wurde. Die Studie wurde im Dezember in der Zeitschrift „Conservation Genetics“ veröffentlicht. AFP

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