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Panorama: Der Kommissar und die Unterwelt

Französischer Top-Cop in Untersuchungshaft

Paris - Ein Skandal bei der Polizei schockiert Frankreichs Öffentlichkeit. Einer der prominentesten Kommissare des Landes, der stellvertretende Kriminalpolizei-Chef von Lyon, verbrachte die Nacht zu Dienstag in Untersuchungshaft. Ein Ermittlungsrichter hatte am Vorabend seine Inhaftierung angeordnet. Die Justiz ermittelt gegen den 55-jährigen Polizisten wegen mehrerer Delikte, darunter Vorteilsnahme im Amt, illegalem Drogenhandel, Korruption, illegaler Weitergabe von Dienstgeheimnissen und Veruntreuung. Gegen mehrere seiner Mitarbeiter stehen nach übereinstimmenden Medienberichten ebenfalls Ermittlungsverfahren an.

Bereits Ende vergangener Woche waren erste Hinweise bekannt geworden. Sprecher von Polizeigewerkschaften hatten sich in den nationalen Medien schockiert geäußert. Innenminister Claude Guéant hat harte Strafen in Aussicht gestellt, sollte sich ein schuldhaftes Verhalten der festgenommenen Polizisten herausstellen.

Bei dem festgenommenen Kommissar handelt es sich um einen Mann, der als „Kommissar der alten Schule“ beschrieben wird. Er hat Medienberichten zufolge zugegeben, von Unterweltgrößen gelegentlich Luxuslimousinen zur Verfügung gestellt bekommen zu haben. Auch eine Marokko-Reise habe er von ihnen angenommen. Er steht zudem im Verdacht, Informanten mit unterschlagenem Rauschgift „bezahlt“ zu haben. Seine Ehefrau, die ein Luxushotel betreibt, war vorübergehend ebenfalls in polizeilichen Gewahrsam genommen worden. dpa

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