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Deutsche Bahn: Die Bahn will Alkohol nicht verbieten

Mehrere Großstädte verbieten Alkohol im öffentlichen Nahverkehr. Die Deutsche Bahn lehnt aber Alkoholverbote generell für ganz Deutschland ab. Und verweigert Kontrollen in der von ihr betriebenen Berliner S-Bahn.

Berlin - Hamburg hat ein Verbot und München ebenfalls. Auch im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg ist der Konsum von Alkohol in Bussen und Bahnen nicht gestattet. So steht es in den Beförderungsbedingungen, die Essen und Trinken in den Fahrzeugen generell verbieten. Doch während die BVG das Verbot jetzt offensiv durchsetzen will, beteiligt sich die S-Bahn daran nicht. Die Deutsche Bahn lehnt ein Alkoholkonsumverbot generell für ganz Deutschland ab. „Wir halten ein flächendeckendes Verbot nicht für sinnvoll und nicht für zielführend“, sagte BahnVorstand Gerd Becht am Donnerstag in Berlin. Becht ist überzeugt, dass der Konsum in den Zügen nicht zu einer gesteigerten Gewaltbereitschaft führt. Das Problem sei eher, dass Fahrgäste bereits alkoholisiert einsteigen. Die Bahn wolle aber keine Vorreiterrolle bei der Lösung eines gesellschaftspolitischen Problems einnehmen. Zudem sei es ja erwünscht, dass alkoholisierte Fahrgäste sich eben nicht ins Auto setzten. Auch sieht Becht Probleme bei der Durchsetzung des Verbots. Dass die Bahn womöglich zusätzliche Kosten für die Durchsetzung scheue, dem widersprach Becht. Als Beispiel nannte er Hamburg, wo die Kosten von der Bürgerschaft zu tragen seien.

Becht setzte sich vielmehr dafür ein, dass Pöbeln und anderes belästigendes Verhalten künftig als Ordnungswidrigkeit verfolgt und geahndet wird. „Wir werden uns für eine entsprechende Gesetzesinitiative beim Innen- und Verkehrsministerium einsetzen“, sagte er. Das sei ein viel wirksameres Mittel, als den Alkoholkonsum zu verbieten.

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