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Panorama: Deutsche Bahn fährt erstmals in Polen Bäderbahn auf Usedom erreicht Swinemünde

Swinemünde - Wunder dauern meistens etwas länger – vor allem im zusammenwachsenden Europa. Ein kleines Wunder war es, dass sich vor mehr als zehn Jahren Deutsche und Polen einigen konnten, auf der Insel Usedom auf polnischem Gebiet eine Bahnstrecke durch ein deutsches Unternehmen bauen und betreiben zu lassen.

Swinemünde - Wunder dauern meistens etwas länger – vor allem im zusammenwachsenden Europa. Ein kleines Wunder war es, dass sich vor mehr als zehn Jahren Deutsche und Polen einigen konnten, auf der Insel Usedom auf polnischem Gebiet eine Bahnstrecke durch ein deutsches Unternehmen bauen und betreiben zu lassen. Und ein weiteres kleines Wunder ist es jetzt, dass dort von morgen an auch tatsächlich Züge fahren dürfen. Fertig ist der nur 1,4 Kilometer lange Abschnitt schon seit einem halben Jahr.

Seither hat die Usedomer Bäderbahn (UBB), ein Tochterunternehmen der Bahn AG, auf die Betriebsgenehmigung aus Warschau gewartet. Doch nun ist sie da, und von Sonntag an fahren jetzt die Züge der UBB planmäßig über die Grenze hinweg ins polnische Swinemünde. Rund 2,3 Millionen Euro hat der Bau der Strecke gekostet; 90 Prozent davon hat die EU beigesteuert.

Pläne, die Gleise nach Swinemünde zu verlängern, gab es schon Mitte der 90er Jahre, doch 1997 schaffte man es nur bis zur Grenze, wo es einen florierenden Markt gab. Nach Swinemünde ging es nur zu Fuß weiter, denn auch der Grenzübergang der Straße war für Autos noch tabu.

Ursprünglich sollte der Übergang in Ahlbeck für Autos auch nach dem EU-Beitritt Polens geschlossen bleiben. Überraschend einigte man sich Ende 2007 dann aber darauf, den Übergang doch auch für Autos zu öffnen.Bis zur Sprengung der Karniner Hubbrücke im Peenestrom kurz vor Kriegsende fuhren die Züge aus Berlin nach Swinemünde und dann weiter in die Ostseebäder. Ob auch diese Verbindung wieder aufgebaut wird, ist zweifelhaft, weil der Bau derzeit nicht rentabel ist.

Unwirtschaftlich war aber auch der Bau eines neuen Grenzabfertigungsgebäudes am zweiten Übergang auf Usedom bei Gartz. Wiederum mit EU-Geld zog Polen den Bau in die Höhe, obwohl längst klar war, dass er mit dem Beitritt Polens zum Schengen-Abkommen Ende 2007 überflüssig sein wird. Der nie genutzte Neubau steht jetzt leer an der nun offenen Grenze.

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