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Tsunami

© dpa

Deutsche Forschung: Software für Tsunami-Frühwarnsystem entwickelt

Eine Erfindung, die Leben retten kann: Mit einem neuen Tsunami-Frühwarnsystem sollen künftig Bewohner in Risiko-Gebieten früher als bislang vor einer der gefürchtetsten Naturkatastrophen geschützt werden.

Ein Softwaresystem zur schnellen Information über Tsunami-Ereignisse wurde von Wissenschaftlern des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung (AWI) entwickelt. Innerhalb von zwei Jahren sei das modernste und flexibelste Simulationssystem entwickelt worden, sagte der Leiter der Arbeitsgruppe Tsunami-Modellierung im AWI, Jörn Behrens.

Im Unterschied zu bisherigen Tsunami-Warnsystemen nutzt das neue Simulationssystem für eine ultraschnelle Analyse nicht nur Erdbebendaten, sondern kombiniert verschiedenste Messwerte. So fließen in die Berechnungen auch Erdbeben-Parameter, Wellenhöhen oder Erdkrusten-Verformungen ein.

1500 Tsunami-Szenarien sollen ins Warnsystem

Das System wird nun beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Oberpfaffenhofen in das sogenannte Entscheidungs-Unterstützungs-System integriert. Der Testbetrieb startet im November in Indonesien. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützte die Arbeitsgruppe aus Bremerhaven mit 1,9 Millionen Euro.

Bis November will das AWI etwa 1500 Tsunami-Szenarien im Warnsystem bereitstellen. Damit vergleicht das Simulationssystem die real gemessenen Daten in Sekundenschnelle und leitet daraus seine Vorhersagen ab. Auch 160.000 in Indonesien berechnete lokale Tsunami- Szenarien sollen einfließen. "Wir können Fremdszenarien nahtlos integrieren", erklärte Behrens. (sba/dpa)

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