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Sperrbezirk: Behörden kämpfen gegen die Vogelgrippe.

© dpa

Deutschland, Niederlande, Großbritannien: Die Vogelgrippe ist zurück

Jetzt ist auch die Vogelgrippe in England bestätigt. Damit ist nach Deutschland und den Niederlanden ein dritter EU-Staat betroffen. An dem Virus sterben nicht nur Vögel - auch Seehunde sind von einer Variante der Influenza betroffen.

Nach Deutschland und den Niederlanden ist nun auch Großbritannien von einer neuen Vogelgrippeinfektion betroffen. Auf einer Entenfarm in Nordengland sei eine Variante des Virus' festgestellt worden, erklärte die Regierung am Montag im Sender BBC. Um welche Variante es sich genau handelt, ist noch unklar. Alle 6000 Tiere des Hofes sollen gekeult werden.

Jedoch sei nicht der tödlichen Typ H5N1 festgestellt worden, sagte der zuständige Chefveterinär Nigel Gibbens. "Wir wissen, dass es sich um einen H5-Stamm handelt, aber nicht um N1." Nach derzeitigem Wissen bestehe keine Bedrohung für die öffentliche Gesundheit.

Das Landwirtschaftsministerium teilte mit, rund um das Gehöft in Yorkshire sei eine Sicherheitszone errichtet worden, die Enten würden getötet, um eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Zwölf Tage nach dem erstmaligen Auftauchen der bislang nur in Asien vorkommenden Vogelgrippe-Variante des Typs H5N8 in Deutschland war am Sonntag das Virus auch in den Niederlanden nachgewiesen worden.

Dort sind in einem Geflügelbetrieb 150.000 Legehühner getötet worden. Die Behörden verfügten für die gesamten Niederlande ein 72-stündiges Verbot aller Transporte von Geflügel und Eiern sowie Dung und gebrauchtem Streu aus der Geflügelhaltung. In dieser Zeit gilt für Geflügel überall im Land Stallpflicht. Es handelt sich um den gefährlichen Typ der Vogelgrippe H5N8, der auch in Deutschland entdeckt worden war. Bislang ist kein Fall bekannt, bei dem das Virus vom Tier auf Menschen übertragen wurde.

Auch Seehunde sterben an Vogelgrippe

In der Nordsee sterben seit Wochen viele Seehunde qualvoll an einer Virusinfektion. Angesichts der Ansteckungsgefahr dürfen die in Schleswig-Holstein von Tierfreunden aufgepäppelten Robben-Waisen noch nicht zurück in die Freiheit. Die Auswilderung sei zunächst gestoppt worden, sagte Stefanie Mahal, Mitarbeiterin der Seehundstation Friedrichskoog. Derzeit würden auch keine neuen Tiere aufgenommen.
Seit Anfang Oktober grassiert in der Nordsee eine Influenza-Infektion. An der Küste Schleswig-Holsteins ist die Zahl der toten und schwerstkranken Seehunde auf knapp 1500 gestiegen, wie Britta Diederichs von der Verwaltung des Nationalparks Wattenmeer sagte. Wissenschaftler hatten in den Kadavern Influenza-Viren vom Typ H10N7 gefunden - das ist eine Variante der Vogelgrippe. Seit einigen Tagen werden auch an der niedersächsischen Küste tote Tiere entdeckt. Dort gehen die Behörden ebenfalls von einem Grippevirus aus.

Die Seehundstation im an der Elbmündung gelegenen Friedrichskoog hat im bisherigen Jahr 212 Tiere aufgenommen - nach Angaben der Station ein Rekord. Von ihnen wurden 159 Robben wieder ausgewildert. Sieben junge Seehunde warten den Angaben zufolge derzeit darauf, zurück zu ihren Artgenossen ins Wattenmeer gebracht zu werden. Jedes Jungtier verschlingt bis zu 20 Heringe pro Tag, wie Mahal sagte. (rtr/dpa)

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