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Panorama: Dicke Luft

In dem Vulkan Mount St. Helens in den USA rumort es – Experten erwarten eine gewaltige Eruption

Seattle Die US-Behörden haben am Sonntag vor einem unmittelbar bevorstehenden Ausbruch des Mount St. Helens im US-Bundesstaat Washington gewarnt. Das Ausspucken von Dampfwolken und heftige Beben im Berg in den vergangenen Tagen könnten nur eine Art „Aufwärmen“ gewesen sein, meinten die Wissenschaftler nach Angaben von US- Fernsehsendern. Der Vulkan-Alarm wurde auf die Stufe drei angehoben.

Er bedeutet „Hinweise auf ein Vorstadium eines Ausbruchs“ oder aber eine „unmittelbar bevorstehende Eruption“.

Am Samstag hatten die Behörden die Evakuierung der direkten Umgebung des Vulkans angeordnet. Auch die vielen Hundert Schaulustigen auf der etwa acht Kilometer entfernt gelegenen Beobachtungsstation „Johnston Rodge“ wurden zum Gehen aufgefordert.

Die Aktivitäten des Vulkans sind die heftigsten seit 18 Jahren. Am Freitag hatte Mount St. Helens eine erste große weiße Gaswolke und Asche ausgespuckt. Die Eruption dauerte etwa 24 Minuten, die Wolke stieg 5000 Meter in die Höhe. Lava spuckte der mehr als 2500 Meter hohe Berg nicht aus.

Es war die erste Eruption nach einer Serie von Erdbeben, die in der Region seit einer Woche gemessen wurden. Die Dampfsäule war noch aus der 80 Kilometer entfernten Stadt Portland im US-Bundesstaat Oregon sichtbar. Wissenschaftler hatten von einer „kleinen, aber heftigen Eruption“ gesprochen.

Am Samstag stieg dann wieder kurzzeitig Dampf auf, danach gab es einen kleineren Erdrutsch in dem Krater, dem ein Beben folgte. Ein Geologe der US-Bundesbehörde Geological Survey (USGS) berichtete von einer weiteren Aufwärtsbewegung von Magma. Flüssiges Gestein wird vor dem Austritt an die Erdoberfläche Magma genannt, danach heißt es Lava.

Der Mount St. Helens im Nordwesten der USA gehört wie der Popocatepetl in Mexiko zu den gefährlichen Vulkanen. Schon die Indianer nannten ihn „Rauschenden Berg“. Beim letzten großen Ausbruch am 18. Mai 1980 kamen 57 Menschen ums Leben. An diesem Tag flog der Gipfel des Mount St. Helens im US-Bundesstaat Washington in die Luft. Seither ist der Berg 400 Meter kleiner und genau 2549 Meter hoch. Was einmal ein schneebedecktes Juwel des Kaskadengebirges war, sah plötzlich aus wie ein düsterer Höllenschlund. Die Vulkanasche wanderte in 15 Tagen rund um den Globus.

Unmittelbar vor dem Ausbruch hatte ein starkes Erdbeben einen Teil der Bergflanke ins Tal gerissen. Dadurch wurden glühend heiße Gesteinsschichten freigelegt, die unter dem Einfluss kalter Außenluft explodierten. Eine Welle heißen Gases ergoss sich über den Berg. dpa

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