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Die beliebtesten Namen: Im Land von Mia und Ben

Die beliebtesten Babynamen 2012 haben sich nicht geändert, aber in der Rangliste ändert sich einiges. Emma steigt auf, Leon ab. Kevin und Chantal sind abgeschlagen.

Mia und Ben bleiben die Lieblings-Babynamen deutscher Eltern. 2012 stehen die beiden kurzen Vornamen, die in vielen Fremdsprachen gut verständlich sind, wieder auf Platz eins in Deutschland. Während Ben zum zweiten Mal Spitzenreiter ist, behauptet sich Mia schon im vierten Jahr in Folge. „Und zwar mit so großem Abstand, dass sie höchstwahrscheinlich auch im nächsten Jahr wieder der beliebteste Mädchen-Vorname wird“, sagte Hobby-Namensforscher Knud Bielefeld. Wenn Emma ihr nicht einen Strich durch die Rechnung macht. „Emma ist eindeutig im Aufwärtstrend – vielleicht danach die Nummer eins.“ Abgesackt dagegen ist Leon, der Favorit von 2007 bis 2010.

In zehn Bundesländern regiert Mia, im vergangenen Jahr waren es allerdings noch 14. In Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ist Emma an die Spitze geklettert. Eltern in Sachsen, Thüringen und Bremen bevorzugen Hannah/Hanna und in Bayern liebt man Anna. Im Freistaat nennen Mütter und Väter ihre Neugeborenen seit längerem schon am liebsten Anna oder Maximilian, beide sind in Schleswig-Holstein ohne Chance auf die Top Ten. Mia landet 2012 in Bayern nur auf Platz sechs, Ben schafft es nicht mal unter die ersten Zehn. Bei den Jungs gibt es ohnehin mehr Abwechslung. Ben liegt gerade mal in fünf Bundesländern an der Spitze, neben Maximilian sind vor allem Luca/Luka und Paul sowie Jonas, Tom und Finn/Fynn Konkurrenten.

Weil es keine amtliche deutsche Vornamenstatistik gibt – auch die Zusammenfassung der Gesellschaft für deutsche Sprache beruht auf Stichproben, wertet jedoch Erst- und Zweitnamen zusammen aus –, ermittelt Bielefeld regelmäßig die häufigsten Babynamen. Bielefelds Ergebnisse basieren auf 165 979 Geburtsmeldungen. Das seien etwa 25 Prozent aller in Deutschland geborenen Babys, berichtete er. Auf 430 Quellen – vor allem Geburtskliniken, aber auch Standesämter – stützt sich sein Ranking. Es ermittelte 2012 sowohl bei den Mädchen als auch den Jungen die gleichen zehn beliebtesten Vornamen wie im Vorjahr – nur mit Platzverschiebungen innerhalb der Spitzengruppe. Bei den Mädchen bleibt sogar mit Emma als Zweiter und Hannah/Hanna als Dritter das Spitzen-Trio gleich. Bei den Jungs springen Luca/Luka von Rang zehn auf zwei und Paul von acht auf drei. Leon hingegen rutscht vom zweiten auf den siebten Platz ab. Dabei war er von 2007 an vier Jahre lang in Folge der Spitzenreiter. „Ich glaube, den verlieren wir so langsam“, sagte Bielefeld. „Namen kommen neu auf, werden nach und nach von der breiten Masse der Bevölkerung aufgegriffen und ein paar Jahre später, wenn die Leute der Namen überdrüssig sind, versinken sie wieder in der Bedeutungslosigkeit.“ So erging es schon Gertrud, die vor hundert Jahren ein Dauerbrenner war. 2012 registrierte Bielefeld den Namen nicht ein einziges Mal. Thomas, der beliebteste Jungenname von 1962, rangiert heute auf Platz 171. Dabei ist er noch beliebter als Kevin. Der Sieger von 1991, inzwischen auf Rang 174, erleidet das gleiche Schicksal wie etwa Justin und Chantal – für sie geht es stetig abwärts. Rund 16 Prozent der Babys bekamen 2012 Top-Ten-Namen. „Zwischen Ost- und Westdeutschland gibt es dabei weniger Unterschiede als zwischen Nord und Süd.“ Bis auf Oskar – den mochten 2012 besonders Eltern im Osten.

„Namen von prominenten Vorbildern findet man immer wieder“, sagte Bielefeld. „Auch die Namen von Promi-Kindern, meistens dauert das aber ein bisschen.“ Harper Beckham etwa stand für noch kein Baby Pate, Robbie Williams' Theodora schaffte es nicht mal in die Top 1000, eine Suri gab es noch seltener. Von den für Kate und Williams Nachwuchs als Favoriten gehandelten Namen liegen vor allem Philipp (17.) und Victoria (51.) im Trend. dpa

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