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Panorama: Die „fiese Königin“ ist tot

Leona Helmsley war in New York verhasst

Washington - Die amerikanische Hotelregentin Leona Helmsley, im eigenen Land als Symbol für Geiz und Arroganz verrufen, ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Sie erlag am Montag auf ihrem Anwesen in Greenwich, Connecticut, bei New York den Folgen eines Herzversagens. Die selbsternannte „Queen“ war wegen ihres Verhaltens und Umgangstons gegenüber Angestellten als „Queen of Mean“ – „fiese Königin“ – bekannt. Das einstige Model heiratete 1972 in dritter Ehe den New Yorker Immobilienmagnaten Harry Helmsley. Dessen Vermögen, darunter auch das Empire State Building, belief sich auf fünf Milliarden Dollar. Helmsley übertrug Leona 1980 die Leitung seiner Hotelkette, die diese mit strenger Hand und großem geschäftlichem Erfolg führte. Ihr beispielloses Luxusleben finanzierte sie mit dem Trick, jede persönliche Ausgabe auf die Hotelbilanzen abzuwälzen – von Unterwäsche für 12,99 Dollar bis hin zum pompösen Ausbau privater Villen.

Anfang der 90er Jahre verbüßte sie wegen Steuerbetrugs insgesamt 18 Monate einer vierjährigen Haftstrafe. Sie hatte mit dem Spruch zweifelhafte Berühmtheit erlangt: „Wir zahlen keine Steuern. Nur arme Leute zahlen Steuern“. Die zusätzlich zur Haft angeordneten 750 Stunden Gemeindearbeit ließ sie von Angestellten verrichten, bis ihr das Gericht auf die Spur kam. New Yorks Ex-Bürgermeister Ed Koch nannte Helmsley „die böse Hexe des Westens“.

Harry Helmsley vererbte seiner Frau nach dem Tod 1997 ein Vermögen im Wert von 1,7 Milliarden Dollar. Sie ihrerseits verlangte eine „Leihgabe“ von 100 000 Dollar zurück, als ihr einziger Sohn im Alter von 40 Jahren starb. Außerdem warf sie ihre Schwiegertochter und ihren Enkel aus ihrem Haus, das sie bewohnten, und gliederte es in das Helmsley-Imperium ein. dpa

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