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Panorama: Die Filme meines Lebens: Schauspielerin Nicolette Krebitz über ihre aktuellen Top-3-Filme

Den einen einzigen Lieblingsfilm habe ich nicht, es sind zu viele. In den letzten Wochen habe ich aber im Kino gleich drei Filme gesehen, die mir wahnsinnig gut gefallen haben.

Den einen einzigen Lieblingsfilm habe ich nicht, es sind zu viele. In den letzten Wochen habe ich aber im Kino gleich drei Filme gesehen, die mir wahnsinnig gut gefallen haben. Hier also meine aktuelle Top-3-Liste:

"Code unbekannt" von Michael Haneke, in der Hauptrolle Juliette Binoche. Es geht um die Kommunikations-Unfähigkeit der Menschen im Jahr 2000, das eigentlich Besondere an diesem Film ist jedoch die Umsetzung: Jede Szene ist in einer einzigen Einstellung gedreht, von Anfang bis Ende ungeschnitten. Lange Kamerafahrten gibt es da durch Paris, wunderschön, fantastisch gemacht.

Dann: "Die innere Sicherheit" von Christian Petzold. Ein Mädchen muss im Untergrund aufwachsen, weil seine Eltern ehemalige Terroristen sind. Sie darf keine Schule besuchen, keine Freunde haben - als sie sich zum ersten Mal verliebt, ist die Sicherheit der Familie in Gefahr. An diesem Film stimmt einfach alles, Geschichte, Charaktere, die Kälte in den Bildern - der beste deutsche Film, den ich seit langem gesehen habe.

Der dritte Film ist "Tropfen auf heiße Steine" von Francois Ozon. Er basiert auf einem Buch von Fassbinder. Worum es geht, ist wahrscheinlich Auslegungssache, für mich ging es um Sadomasochismus für Anfänger. Um Abhängigkeiten in Liebesbeziehungen, auch Freundschaften, wenn einer den anderen dominiert, vom anderen vielleicht sogar dazu gezwungen wird, und um das fatale Ende, das das nehmen kann. Der Film lässt einen ziemlich nachdenklich zurück, ist aber auch saulustig. Was unter anderem an der Musik liegt: deutsche Schlager aus den 70er Jahren, von Franzosen gesungen. Ich glaube, Fassbinder hätte der Film auch gefallen.

Johanna Adorján

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