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Panorama: Die Giraffe traf tödlich

Von Christoph Link, Nairobi Am vergangenen Sonntag war ein amerikanischer Tourist bei einem Spaziergang durch den Park des „Aberdare Country Clubs“ in Kenia von einer Giraffe angegriffen und tödlich verletzt worden. Wildhüter versuchten jetzt das Tier einzufangen und zu untersuchen - doch benebelt von einem Narkoseschuss stürzte die Giraffe von einer Klippe in den Tod.

Von Christoph Link, Nairobi

Am vergangenen Sonntag war ein amerikanischer Tourist bei einem Spaziergang durch den Park des „Aberdare Country Clubs“ in Kenia von einer Giraffe angegriffen und tödlich verletzt worden. Wildhüter versuchten jetzt das Tier einzufangen und zu untersuchen - doch benebelt von einem Narkoseschuss stürzte die Giraffe von einer Klippe in den Tod.

Immer wieder kommt es zu Unfällen mit Wildtieren in Kenia, weil Touristen die Gebote der Hotels oder Safariunternehmer missachten. Mit dicken Holzschildern in der Lobby des rustikal-noblen Hotels „Aberdare Country Club“ in Zentralkenia wird dringend vor unbegleiteten Spaziergängen durch den Park gewarnt. Der „Country Club“ hat einen riesigen, eingezäunten Park. Dort fehlen zwar die gefährlichen Löwen und die angriffslustigen Kaffernbüffel, dafür aber gibt es Leoparden, Warzenschweine und Giraffen. Auch diese Wildtierarten können für Menschen gefährlich werden, das Hotel empfiehlt bei Spaziergängen durch den Park die Begleitung eines bewaffneten Wildhüters, dem eine Gebühr gezahlt werden muss. Bei abendlichen Picknicks im Park werden Fackeln aufgestellt, um Tiere abzuschrecken.

Der 50-jährige US-Tourist James Gregory, ein Priester, hatte alle Warnungen in den Wind geschlagen und war am Sonntag zu einem unbegleiteten Spaziergang in die Savannenlandschaft aufgebrochen. Drei Stunden später fand man ihn mit tödlichen Kopfverletzungen. Kenias Polizei untersuchte den Fall. Sie nahm an, dass Gregory durch einen Hufschlag getötet worden ist. Der Verdacht fiel auf einen Giraffenbock, der ein Weibchen verfolgte und dem der Tourist offenbar in die Quere kam. Das Tier war bekannt für seine Angriffslust in der Brunftzeit. „Giraffen sind massive Tiere. Haben sich sich etwas in den Kopf gesetzt, machen sie das auch“, sagt James Drysdale, der Manager des „Aberdare Country Clubs". Wildhüter gaben einen Betäubungsschuss auf den Giraffenbock ab, um die Hufen des Tieres auf menschliche Blutspuren zu untersuchen. Doch die Giraffe versuchte zu entkommen, sie lief auf eine Klippe zu. Im benebelten Zustand sah sie offenbar den Abgrund nicht, sie stürzte in die tiefe Schlucht, die den Park des „Aberdare Country Clubs“ durchzieht – und verendete.

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