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DNA-Test: Mädchen auf Kos ist nicht die vermisste Denise

Das achtjährige Mädchen von der griechischen Insel Kos ist nicht die vor vier Jahren entführte Denise Pipitone aus Italien. Ausführliche DNA-Tests ergaben, dass die Albanerin, die das Kind begleitete, tatsächlich seine Mutter ist.

Die Hoffnungen der Sizilianerin Piera Maggio, die seit vier Jahren nach ihrer spurlos verschwundenen Tochter Denise sucht, sind wieder einmal brutal zerschlagen worden. Nachdem eine italienische Touristin auf der griechischen Insel Kos auf ein etwa achtjähriges Kind aufmerksam geworden war, das ihr auf einem Markt in fließendem Italienisch ein Armband verkaufte, ist nun klar: Bei dem Kind handelt es sich nicht um Denise Pipitone. Eine in Griechenland durchgeführte DNA-Analyse ergab, dass die Kleine tatsächlich die Tochter einer etwa 30-jährigen Albanerin ist, in deren Begleitung sich das Mädchen befand.

Der Fall Denise hält Italien bereits seit dem 1. September 2004 in Atem. Aber Piera Maggio kennt mittlerweile den Zustand zwischen Hoffen und Bangen nur zu gut: Immer wieder hatten Augenzeugen geglaubt, das kleine Mädchen in verschiedenen Teilen der Welt gesehen zu haben. Deshalb ließ die Mutter auch in diesem Fall zunächst einmal Vorsicht walten: "Ich brauche Sicherheiten und keine Vermutungen", hatte sie erklärt, als die Polizei sie über das auf Kos entdeckte Kind informierte. "Wenn dieses Kind meine Tochter ist, dann wird meine Freude grenzenlos sein, aber wenn sie es nicht ist, werde ich weiterkämpfen", sagte Maggio.

"Grausames Spiel"

Als "grausames Spiel" beschrieb die Zeitung "La Stampa" am Freitag das Drama um die kleine Denise. Zeitweise wurde die Stiefschwester der Entführung verdächtigt, auch von Kidnapping durch eine satanische Sekte war die Rede. Wäre das Kind auf Kos tatsächlich Denise gewesen, dann wäre dies einer Sensation gleich gekommen. Und auch die Eltern von Madeleine McCann, die im vergangenen Jahr ebenfalls im Alter von vier Jahren aus einer Hotelanlage in Portugal verschwunden war, hätten wohl wieder neue Hoffnung geschöpft.

Ebenso wie die Sizilianerin, die von Denises Vater getrennt lebt, haben auch die beiden Briten nie aufgehört, mit aufsehenerregenden Aktionen nach ihrer Tochter zu suchen. Piera Maggio war kürzlich sogar in einen Hungerstreik getreten, um erneut auf das Schicksal ihrer Familie aufmerksam zu machen. Denn für Mütter und Väter kann es kaum etwas Schlimmeres geben, als die Ungewissheit darüber, was mit dem eigenen Kind passiert ist - ob es noch lebt, ob es leidet, oder ob es längst tot ist. (sg/dpa)

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