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Die Hintergründe der Tat sind noch völlig unklar.

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Doppelmord: Zwei Männer in Sachsen erschossen

Zwei junge Männer sind am Samstag in Groitzsch erschossen aufgefunden worden. Die Opfer sind 19 und 23 Jahre alt und stammen aus der Kleinstadt südlich von Leipzig. Vom Täter fehlt noch jede Spur.

Die Hintergründe der Tat waren am Sonntagabend noch völlig unklar. Die Sonderkommission "Schrott" ist mit Hochdruck auf der Suche nach dem Täter.

Zunächst sei ein 19-Jähriger nahe eines Bahnüberganges mit lebensgefährlichen Schussverletzungen von Passanten neben seinem Auto gefunden worden, sagte der Leiter der Polizeidirektion Westsachsen, Jürgen Georgie. Zu dem Zeitpunkt sei er noch bei Bewusstsein gewesen und habe einen Hinweis auf ein zweites Opfer gegeben.

Als die Ermittler eintrafen, war der junge Mann nicht mehr ansprechbar, er starb im Krankenhaus in Borna. Nach dem bisherigen Stand seien in dem Auto Schüsse gefallen und es sei hinter dem Auto hergeschossen worden. "Wir wären froh gewesen, wenn wir noch Hinweise von dem Opfer erfahren hätten", sagte Georgie. Nach dem zweiten Opfer sei zunächst vergeblich in der von dem 19-Jährigen genannten Straße gesucht worden. Die Polizeibeamten fanden einen 23-Jährigen schließlich in einer Lagerhalle. Er war schon tot.

An den Tatorten waren Spezialisten des Landeskriminalamtes, Gerichtsmediziner sowie Fährten- und Sprengstoffsuchhunde im Einsatz. Die Leichen der beiden Opfer wurden in die Gerichtsmedizin nach Leipzig gebracht, wo sie am Sonntag obduziert wurden. "Es hat sich herausgestellt, dass beide durch Schussverletzungen gestorben sind", sagte Staatsanwalt Ricardo Schulz von der Staatsanwaltschaft Leipzig. Die Obduktionen seien noch nicht abgeschlossen.

Welches Verhältnis die Opfer zueinander hatten und über ihre Lebensumstände wurden keine Angaben gemacht. Am Morgen hatte ein Polizeisprecher einen Bericht vom MDR 1 Radio Sachsen bestätigt, wonach sich die beiden aus Groitzsch kannten.

Aus ermittlungstaktischen Gründen wurde auch nichts über die Zahl der Schüsse gesagt, die abgefeuert wurden. Es seien Patronenhülsen sichergestellt, aber keine Waffen gefunden worden, sagte Georgie.

Groitzsch ist damit zum zweiten Mal Schauplatz eines schweren Verbrechens geworden. Erst am 20. April 2009 war im Groitzscher Ortsteil Wischstauden ein 27-Jähriger erschossen worden. Der Täter ist noch nicht ermittelt. Im März 2010 hatten Polizei und Staatsanwaltschaft eine Belohnung von bis zu 10.000 Euro für Hinweise ausgesetzt. Ob es einen Zusammenhang zwischen beiden Verbrechen gibt, konnten die Ermittler am Sonntag noch nicht sagen. Das könne weder bestätigt noch ausgeschlossen werden, sagte Georgie. (dpa/ddp)

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